Dieses Jahr
hat die Sonne ihren größten Abstand von der
Äquatorebene
am Samstag, 2024-12-21 10:20 MEZ, erreicht, den
Zeitpunkt der Wintersonnenwende.
Und deshalb ist für uns der 21. Dezember auch der
kürzeste Tag dieses Jahres und die Nacht vom 20.
zum 21. die längste dieses Jahres.
Die „dunkle Zeit“ um die Wintersonnenwende herum
wurde schon immer phantasievoll durch
verschiedene Bräuche, Feiern und Feste mit Licht
erfüllt – lange bevor das Christentum diese
„geweihten Nächte“ überformte und die
Geburtstagsfeier seines „Welterlösers“ auf den
25. Dezember legte. So gab es schon vor dem
Christentum in Mittel- und Nordeuropa die Zeit
des Jul (auch Jol usw.), die Zeit um die
Wintersonnenwende. Auch heute noch wird in allen
skandinavischen Ländern das Weihnachtsfest als
Julfest gefeiert.(Hintergrund siehe
Julfest[1]).
Genaueres über Namen und insbesondere die
Festlegung des Weihnachtsdatums kann man
z. B. aus der
Webseite von Pfr. Otto W. Ziegelmeier[12]
entnehmen.
Weihnachtliche Phantasiefiguren wie Knecht
Ruprecht, Weihnachtsmann, Christkind usw.
entstanden erst in jüngerer christlicher Zeit.
Siehe dazu z. B.:
Weihnachtsmann und Co.[13].
Von diesen aus der christlichen Religion
stammenden Figuren wurde zumindest der
Weihnachtsmann vom religiösen Ballast befreit
und tritt heute nicht nur wahrhaft säkular,
sondern sogar humanistisch auf, denn seine
Rute braucht er nicht mehr, und deshalb ist
er auch auf dieser Webseite willkommen!
Christlichen Theologen dagegen scheint er ein
Dorn im Auge zu sein, siehe das
Interview mit der Professorin Heike Lindner[2]
(Kopie[3]).
Von verschiedenen Arten, Weihnachten zu feiern –
ohne religiöses Bekenntnis – davon zeugen die
folgenden Berichte und Interviews:
Humanisten, rettet die Demokratie!
Toxische Weis(s)heit: Vorsicht Demokratie! Cora Stephan
Wenn es
nach Friedrich Merz geht, ist das Parlament
ein Störfaktor für „unsere“ Demokratie.
Was ist Demokratie? „Unsere Demokratie“, das wissen wir mittlerweile, es wurde uns lange genug eingebleut, ist jedenfalls nicht Ihre, Deine oder meine Demokratie, sie gehört den demokratischen Parteien, die darüber bestimmen, welche Partei nicht demokratisch ist, und damit auch nicht die Stimme für diese Schwefelpartei. Kapiert?
Könnte man die schwefligen Mandatsträger einfach aus dem Bundestag vertreiben, bräuchte man das neue Wahlrecht nicht, das bei der nächsten Bundestagswahl im Februar gilt: Es soll den aufgeblähten Bundestag von 733 Abgeordneten auf nur noch 630 Repräsentanten verschlanken. Das dürfte kaum auffallen, sind doch die Reihen selbst bei wichtigen Debatten meist ziemlich gelichtet. Und im Notfall haben die Abgeordneten eh nichts zu sagen. Man erinnere sich an Angela Merkels Griechenland- und Eurorettung: Da wurde ein kompliziertes Werk auf Englisch den Abgeordneten unter solchem Zeitdruck zum Abstimmen vorgelegt, dass sie höchstens kurz drüberblasen konnten. Also!
Doch natürlich gibt es mehr als einen Haken bei der Sache. Damit die Parteienherrschaft nicht überhandnimmt, gibt es eine Erst- und eine Zweitstimme, mit der Erststimme wird ein Direktkandidat gewählt, mit der Zweitstimme eine der Parteien und ihre Liste. Ein Direktkandidat aus dem Wahlkreis, davon jedenfalls wird ausgegangen, könnte prinzipiell dem Wähler persönlich bekannt sein, das wäre demokratietheoretisch schön, weil es Vertrauen herstellt.
Die Liste der Parteien aber ist den Wählern denkbar fern, hier werden bewährte Genossen bedient, die oft nichts anderes vom Leben kennen als die Partei. Wenn man sich Gestalten wie Emilia Fester oder Tessa Ganserer ansieht oder an die letzten drei Verteidigungsministerinnen denkt, müsste man der Erststimme den Vorzug geben. Den Dödel oder die Dödelin kenne ich wenigstens, sie vom Brillengeschäft, ihn vom Getränkemarkt. Doch nun richtet sich die Sitzverteilung ausschließlich nach den Zweitstimmen. Direktmandate zählen nur, wenn sie durch die Zweitstimmen gedeckt sind.
Wieder eine kleine Illusion weniger
Partei sticht Person. Mit anderen Worten: Ob die mit den Erststimmen gewählte Person am Ende tatsächlich das Mandat erhält, wird erst nach der Wahl berechnet.
Okay. Also wieder eine kleine Illusion weniger, für alle, die noch gehofft hatten, der Parteienmacht sei wenigstens ein bescheidener Bremsklotz beigegeben. Doch was macht das schon? Bereits jetzt entmachtet die „Brandmauer“ faktisch die Stimmen für die Schwefelpartei AfD, mit der ja niemand will.
Wenn es nach Friedrich Merz geht, ist das
Parlament ein Störfaktor für „unsere“
Demokratie. Und
So zitierte ich ihn
in meiner vorherigen Kolumne für die Achse:
„Ich möchte, dass wir jetzt nur noch die
Dinge auf die Tagesordnung setzen, die wir
vorher im Konsens zwischen Opposition und
restlicher Regierung vereinbart haben. Um
uns alle – die Regierung und uns – davor zu bewahren, dass wir am Ende Zufallsmehrheiten im Saal mit der AfD oder den Linken haben. Ich will das nicht!“
Wer auf „Zufallsmehrheiten“ verzichten will, was immer das sein soll, muss bei jedem Gesetzesvorhaben, das es auf die Tagesordnung schaffen soll, einzeln prüfen, wie die Mehrheitsverhältnisse sind. Grotesk? Irgendwie schon. Und irgendwie nicht konsequent genug. Denn wenn das so ist, dann stellt sich doch messerscharf die Frage, wozu wir überhaupt ein Parlament brauchen, in dem es zu Mehrheiten kommen könnte, die Friedrich Merz nicht will. Weil der Wähler nicht wählt, was er wählen soll? Faktisch entscheidet damit die AfD darüber, welche Angelegenheiten nicht zur Sprache kommen dürfen, weil ihre Abgeordnete zustimmen könnten, derweil eine Große Koalition (die dank der SPD nicht mehr sonderlich groß ist) schon vorher auskungelt, was zu beschließen sei.
765.000 Euro je Abgeordnetem
Konsequent wäre es, man schaffte den Bundestag einfach ab und natürlich auch die Wahlen, die angesichts steigender Papierpreise sowieso viel zu teuer sind.
Der Bundestag kostete 2022 mehr als eine Milliarde Euro. Die aktiven mandatsbezogenen Kosten betrugen jährlich 765.000 Euro je Abgeordnetem, hinzu kommen Pensionsansprüche. Ein Viertel der Gesamtkosten geht auf das Konto von Mitarbeitern, die Abgeordnete eingestellt haben.
Es lebe die Freiheit, dammich, möchte man da mit Javier Milei rufen, noch sinnloser als ein Parlament, in dem es keine „Zufallsmehrheiten“ gegen den Willen von Friedrich Merz geben darf, ist eine Regierung, die desto aufgeblähter ist, je weniger sie zustandebringt.
Humanisten, aufgewacht!
Wer Merz wählt, wählt den Krieg Roger Köppel
In seiner
ersten Wahlkampfrede am Mittwoch im Bundestag
bekräftigte Oppositionsführer Friedrich Merz
wieder einmal, dass er als Bundeskanzler
Deutschlands Marschflugkörper des Typs Taurus
an die Ukraine liefern würde. Diese nachweislich
hochwirksame Fernlenkwaffe von grosser Reichweite
würde es der Regierung in Kiew erlauben, mit
grösster Präzision Ziele in Russland zu treffen,
zum Beispiel den Kreml.
Da der Taurus sehr tief fliege, sei er, erklären
Militärkreise, äusserst schwierig abzufangen.
Aufgrund seiner komplexen Technik wäre zudem die
unmittelbare Präsenz deutscher Experten an der
Front nötig. Um den Taurus abzufeuern, müssen
Deutsche den Abzug drücken. Das ist die Situation.
Aufgrund der grossen Bundestagsdebatte und der
anschliessenden Berichterstattung habe ich den
Eindruck gewonnen, den Bewohnern der
Bundesrepublik ist nicht ganz klar, was diese
einschneidende, weichenstellende Absichtserklärung
ihres mutmasslich nächsten Kanzlers bedeutet.
Kommt es wie angekündigt im nächsten Februar zu
Neuwahlen und wird wie absehbar die CDU eine
relative Mehrheit holen, dann ist Merz der neue
Regierungschef. Vermutlich wird er an seinem
Kabinett auch den gerade noch rechtzeitig sich aus
der Ampel abseilenden FDP-Vorsitzenden Christian
Lindner beteiligen. Auch der abtretende
Finanzminister stellte in seiner Rede am Mittwoch
in Aussicht, den Taurus gegen Russland
einzusetzen. Merz und Lindner scheinen wild,
blind entschlossen, kräftig zu drehen an den
Schrauben der Eskalation.
Ist den beiden Spitzenpolitikern bewusst, was sie
mit solchen Entscheidungen heraufbeschwören
würden? Präsident Putin hat wiederholt erklärt,
und seine Leute unterstützen ihn darin, dass
Russland einen Angriff aufs eigene Territorium
mit konventionellen Waffen, sofern von einer
Nuklearmacht unterstützt, als existenzielle
Bedrohung betrachte, die man gegebenenfalls mit
einem taktischen Nuklearschlag beantworte. Putins
Vorgänger Dmitri Medwedew hat diese Lesart im
Nachgang zur Merz-Rede mit der ihm eigenen
Drastik unterstrichen. Kurz: Aus Sicht des Kreml
erklären die von den USA unterstützten Deutschen,
Aussenposten amerikanischer Atomraketen, den
Russen den Krieg, wenn sie Taurus an die
Ukrainer liefern, mit der äussersten Konsequenz,
dass im äussersten Ernstfall die russischen
Streitkräfte nuklear zurückschlagen.
Ich behaupte keineswegs, dass dieses Szenario
notwendigerweise eintritt. Ich glaube auch nicht,
dass es besonders wahrscheinlich ist. Aber
allein die theoretische Möglichkeit, dass
Deutschland auf diese unmittelbare und
verheerende Art und Weise zum Kriegsziel der
weltweit grössten Atommacht werden könnte,
verdient eine viel intensivere und seriösere
Auseinandersetzung, als dies in der deutschen
Politik und in den Medien derzeit der Fall ist.
Der Berliner Betrieb bekundet Mühe, über das
Chaos der unmittelbar drängenden Alltagsprobleme
In Fragen
von Krieg und Frieden braucht es Politiker, die im
Sturm einen nüchternen Blick bewahren.
vor allem der Rezession und der illegalen
Migration hinauszublicken. Zu Recht debattiert
man Wege aus der Misere. Ausserdem beanspruchen
die ewigen Regierungswirren erhebliche
Aufmerksamkeit. Doch was nützen die schönsten
Wirtschaftsreformen und Migrationslösungen, wenn
die Bundesrepublik zum Trümmerfeld einer
nuklearen Vergeltung, zum Schauplatz eines
dritten Weltkriegs wird?
Im Interview mit der Weltwoche hat AfD-Co-Chef
Tino Chrupalla die hier geäusserten Gedanken in
eine kampagnentaugliche Formel verdichtet: «Wer
Merz wählt, wählt den Krieg.» Das war vor der
Bundestagsdebatte am vergangenen Mittwoch. Kurz
danach habe ich mich auch mit Chrupallas Kollegin
an der AfD-Spitze, Alice Weidel, unterhalten. Ich
fragte sie, ob die AfD bei der Vertrauensabstimmung
im Dezember nicht den schlingernden Kanzler
unterstützen sollte. Scholz und sein Fraktionschef
Mützenich sind gegen Taurus-Lieferungen. Muss die
rechte Oppositionspartei, die keine Eskalation des
Krieges will, zwingend die SPD und ihren
Regierungschef unterstützen, um Friedrich Merz zu
verhindern, der Deutschland blindlings in eine
selbstzerstörerische Konfrontation mit Russland
stürzt? Meines Erachtens: ja.
Die AfD-Parteispitzen haben dazu noch keine
konsolidierte Position. Jedenfalls ist öffentlich
nichts darüber zu erfahren. Aber sie scheinen das
Thema aufgreifen und diskutieren zu wollen. Es
geht hier ja nicht nur um eine exklusiv
Deutschland betreffende Frage. Sollte Russland,
was, wie gesagt, unwahrscheinlich, aber nicht
ausgeschlossen ist, die Taurus-Lieferung und die
damit verbundene Direktpräsenz deutscher
Fachsoldaten auf dem Schlachtfeld als
Überschreiten des Rubikon, als Verletzung der
nuklearen roten Linie betrachten, hätte dies
gewaltige Auswirkungen auf die ganze Welt, auf
Europa besonders und natürlich auch auf die
Schweiz. Umso wichtiger ist, dass die Deutschen
diese Gefahr mit dem gebotenen Ernst zur
Kenntnis nehmen. Das ist bis jetzt noch nicht
der Fall.
Wäre ich Deutscher, würde ich alles daransetzen,
einen dritten Weltkrieg zu verhindern, erst recht,
wenn sich abzeichnet, dass er hauptsächlich auf
deutschem Territorium ausgetragen würde. Vor dem
Hintergrund der deutschen Geschichte scheint mir
diese Forderung fast selbsteinleuchtend, ja
offensichtlich, unübersehbar, doch manchmal
übersieht man auch das Offensichtliche. Solange
Merz und Lindner mit dem Taurus den Krieg dank
direkter deutscher Beteiligung auf russischen
Heimatboden tragen wollen, kämen beide für mich
als Regierungsmitglieder, in welcher Funktion
auch immer, nicht in Frage, obwohl ich viele,
ja die meisten ihrer Positionen, vor allem,
was die Wirtschaft angeht, teile. Aber
Sicherheit und Frieden sind die entscheidende
Voraussetzung, mehr noch: die unerlässliche
Bedingung der Möglichkeit von Wohlstand überhaupt.
Nie und nimmer in der Führung darf man ein
Risiko eingehen, wie klein auch immer, das einen
zerstören kann, das in einer ohnehin sehr
explosiven Lage die Wahrscheinlichkeit eines
Kriegseintritts erhöht, ohne dass man selber
ursprüngliches Ziel von Kriegshandlungen gewesen
ist. Ich habe volles Verständnis dafür, wenn man
sich über den russischen Angriff auf die Ukraine
empört, wenn man helfen und etwas machen will.
Aber in Fragen von Krieg und Frieden braucht es
Politiker, die im Sturm der Gefühle einen
nüchternen, sachlichen Blick auf die wahren
nationalen Interessen ihres Landes bewahren.
Eine Lieferung von Marschflugkörpern mit der
Schlagkraft des Taurus ist nicht nur eine
Kriegserklärung an Russland. Sie ist auch eine
Kriegserklärung an Deutschland und an Europa.
Der CDU-Chef ist Transatlantiker durch und durch.
Er neigt wie viele deutsche Politiker, wenn
wundert’s angesichts der vielen Privilegien, zu
Eitelkeit und Überheblichkeit. Weit davon
entfernt, Russland ernst, die russische
Ernsthaftigkeit in dieser Frage auch nur schon
zur Kenntnis zu nehmen, ist er im Begriff,
vermutlich ohne es zu wollen und wohl auch ohne
es zu ahnen, Schlafwandler auch er, einen
dritten Weltkrieg zu entfesseln. Darum darf
Merz nicht Kanzler werden. R. K.
Mit freundlicher Genehmigung von der Redaktion aus
DIE WELTWOCHE,
Nr. 46, Editorial, übernommen.
Humanisten wählen keine Kriegstreiber
Friedrich Merz und die Politikwende um 360° Vera Lengsfeld
Als
Friedrich Merz nach dem x-ten Anlauf endlich
Parteivorsitzender der CDU wurde, riefen seine
begeisterten Anhänger die Merz-Revolution aus.
Sie hätten natürlich wissen können, dass mit
einem Merz kein Polit-Frühling zu machen ist,
denn er hat vorher schon deutlich genug keinen
Charakter gezeigt.
Über die Medien hatte er sich als Minister im
Kabinett Merkel angedient und dafür die
absehbare öffentliche Abfuhr erlitten. Nach
seiner Wahl zum Parteivorsitzenden hat er nicht
dafür gesorgt, dass die Merkelianer in der
Partei nichts mehr zu sagen haben, sondern ihnen
Posten überlassen. War das Feigheit oder ist er
selbst tief in die Merkel-Doktrin verstrickt?
Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten,
ich bin von Zweiterem überzeugt.
Anders kann ich mir sein Agieren nach dem Bruch
der Ampelkoalition nicht erklären. Statt den
Versuch von Scholz, die Neuwahl so weit wie
möglich hinauszuschieben, indem er die
Vertrauensfrage erst Mitte Januar stellen
wollte, mit einem konstruktiven Misstrauensvotum
zu stoppen, wofür er die Mehrheit im Bundestag
gehabt hätte, dealte Merz im Hinterzimmer, bis
der Wahltermin am 23. Februar ausgekungelt war.
Bis dahin, so seine Rede, will er mit der
Restampel noch Gesetze durch den Bundestag
bringen, nur noch Vorlagen abstimmen lassen,
die vorher mit SPD und Grünen ausgehandelt wurden.
Das ist die kalte Aushebelung des Parlaments.
Vor allem soll das Gesetz zum „Schutz“ des
Verfassungsgerichts noch beschlossen werden.
Jahrzehntelang haben die Parteien alle relevanten
Richterstellen, auch die im Verfassungsgericht,
mit ihren Leuten besetzt. Nun, da droht, dass
Parteien außerhalb des Altparteien-Kartells dazu
auch die Möglichkeit bekommen könnten, soll das
schnell noch per Gesetz ausgeschlossen werden.
Deutlicher kann man nicht machen, dass es im
besten Deutschland aller Zeiten keine wirklich
unabhängige Justiz gibt. Auch die
Telefonüberwachung soll verlängert werden.
Bleiben wird das Selbstbestimmungsgesetz, das
die Bevölkerung zwingt, biologische Tatsachen zu
leugnen. Nicht abgeschafft werden die Festlegungen,
die Deutschlands Deindustrialisierung bedeuten.
Weder jetzt, noch nach der Wahl, wenn Merz mit der
SPD und, wenn nötig, auch mit den Grünen koaliert.
Es wird keinen Ausstieg aus der „Energiewende“ geben,
die ja von Merkel eingeleitet wurde, es wird keine
Schließung der Grenzen für die unkontrollierte
Einwanderung geben. Das rot-grüne Ampelpersonal wird
uns erhalten bleiben. Schlimmstenfalls auch
Innenministerin Faeser, die Andersdenkende mit
Polizeieinsätzen am frühen Morgen einschüchtern will,
und ihre rechte, nein linke Hand Haldenwang, der zu
krank ist, um weiter Verfassungsschutzpräsident zu
bleiben, aber fit genug für ein CDU-Mandat, Wahlkampf
zu machen. Bleiben wird der antisemitische Mob auf
unseren Straßen, bleiben werden die Messermänner,
bleiben wird die spalterische Identitätspolitik und
das staatlich betriebene Gendern. Bleiben wird die
Propaganda. Was nicht kommen wird, ist ein
Wiedereinstieg in die Atomenergie und damit die
Rückkehr zu bezahlbaren Energiepreisen.
Was Merz von den Grünen gelernt hat: Die Politikwende,
die er propagiert, ist eine um 360°. Wir brauchen
keine Wahlen mehr, es genügt, Merz per Ordre de Mufti
als Kanzler einzusetzen. Das spart wenigstens Papier
und Geld.
Mit freundlicher Genehmigung von Vera Lengsfeld
übernommen aus
Vera Lengsfeld.
«Valde miramur»:
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder wundert
sich lateinisch über das deutsche Politpersonal um
Olaf Scholz und Co.
Angesprochen auf
seine Meinung über das heutige Personal in der
gescheiterten Ampelregierung, will der deutsche
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nichts
Schlechtes sagen. Aber zwei lateinische Wörter sind ihm
dennoch zu entlocken: «Valde miramur.»
Der Ausdruck stammt aus der Römisch-Katholischen
Kirche, welcher der evangelische Gerhard Schröder
nicht einmal angehört. Und er bedeutet so viel wie
«Wir wundern uns sehr» beziehungsweise «Wir sind
sehr verwundert».
Sooft in der Kirchengeschichte ein Papst oder ein
Kardinal mündlich oder schriftlich zum Begriff
«Valde miramur» griff, wussten die Adressaten
dessen Bedeutung sehr wohl einzuschätzen. In der
Kirchendiplomatie liest sich der Code «Valde miramur»
als überaus deutliche Äusserung des Missfallens
und der Kritik.
«Valde miramur» bedeutete, dass eine ernste
Eskalation unmittelbar bevorstand. Noch heute weiss
jeder Diplomat, dass der Ausdruck «Exzellenz, ich bin
erstaunt» schon fast einer Kriegserklärung gleichkommt.
Im Februar 882 nach Christi Geburt wandte sich Papst
Johannes VIII. mit einem «Valde miramur»-Schreiben an
Erzbischof Otramnus in der französischen Stadt Vienne.
Er äusserte seine Bestürzung, weil dieser gegen den
Nutzen und den Frieden der Kirche handle, indem er die
Gewaltherrschaft des umstürzlerischen Boso von Vienne
unterstütze. Der Papst forderte diesen Erzbischof auf,
sich sofort in Rom in seiner Gegenwart von solchen
Untaten zu reinigen. Falls nicht, drohte das
Kirchenoberhaupt, werde er sein Amt verlieren.
So weit würde Gerhard Schröder bei Olaf Scholz und
Kompanie natürlich nicht gehen. Aber sein «Valde
miramur» ist dennoch ein deutlicher Schuss vor den
Bug der sozialdemokratisch und grün geführten
Regierungstruppe in Berlin.
Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr.
Christoph Mörgeli übernommen aus
DIE WELTWOCHE.
Prof. Dr. Bernhard Krötz
würde dies tun, wenn er „König von Deutschland wär“,
so in einem kürzlich gegebenen Radiointerview.
Wenn man z. B. erfährt, dass das deutsche Abitur
in der Schweiz nicht mehr anerkannt wird, wenn im
Vergleich mit den Ländern Marokko, Gabun,
Türkei, Russland, Indien und China das deutsche
Abitur massiv zurückliegt, so ist man wohl eher
geneigt, Prof. Krötz‘s Forderung zuzustimmen.
Schon seit Jahrzehnten scheint die individuelle
Bildung der Menschen nach dem humboldtschen
Bildungsideal durch praxiserfahrene Didaktiker
nicht mehr im Vordergrund zu stehen, statt dessen
wurden ideologische Sozialtheoretiker in
Pädagogik und Schule bestimmend, z. B. mit ihrer
Vermittlung von „Kompetenzen“, nicht aber von
Fähigkeiten als Voraussetzung für Kompetenzen.
Es wird auch ignoriert, dass die kognitiven Fähigkeiten
der Menschen verschieden sind (normalverteilt) und
dennoch eine Egalisierung propagiert wird, die nur
auf unterstem Niveau stattfinden kann.
Seitdem sind an unseren Schulen immer mehr Vorkommen von
ADHS-Schülern, Autoritätsproblemen, Religion (Islam),
Analphabeten, Stress, usw. zu beobachten –
und alles geht in Richtung Verblödung.
Das Verblödungsphänomen scheint in vollem
Umfang auch die Lehrerbildung erfasst zu haben –
bis hin zur „Bullshit Science“. Diesbezüglich
äußert sich Prof. Krötz anfangs in einem Video,
in dem er auch auf die Lehrerausbildung eingeht:
„Bullshit Job, … eine Form der Beschäftigung,
die so vollständig sinnlos, unnötig oder gar
schädlich ist, dass man diese vor sich selbst gar
nicht mehr rechtfertigen kann. Jetzt können
Sie sich fragen: wie viel Prozent unserer derzeitigen
Beschäftigungsverhältnisse fallen in diese Kategorie?
Ich denke, es sind etwa zwischen 25 % und 30 %.
Und die moderne Bullshiterie macht natürlich auch nicht
vor der heiligen Wissenschaft halt! Ja, die gute alte
Wissenschaft – scienciam facere – Wissen
schaffen. Wissen erschaffen mutiert mehr und mehr vor
unseren Augen zu Science Fiction. Ja, da gibt‘s
natürlich auch wieder gute, interessante Visionen,
ich denke da an Asimov, z. B. sein Essay
Profession, kann ich Ihnen nur empfehlen. …
Aber wenn es dann beginnt, dass man alles Mögliche
kunterbunt ohne Kopf und Verstand zusammenmischt,
entstehen Gebilde von letzter Verblödungskraft.“
Ins Detail mit Nennung von Beispielen geht er dann
in seinem Video:
Der Präsident und die Gender-Euphorie: Das Ende von Hass und Hetze? Der Aufstieg von Donald Trump: Irrationale Feindschaft Ulrich Kutschera
Als
Arme-Leute-Kind hätte ich eigentlich keinen Grund, die
Wiederwahl des 45. Präsidenten der USA, Donald J. Trump,
zum 47. „Oberindianer“ der Vereinigten Staaten von Amerika
gutzuheißen. Der „kleine Donald“ kam 1946 als
Unternehmer-Sohn quasi mit einem goldenen Honig-Löffel im
Mund zur Welt, während ich mit einem verbogenen, leeren
Blech-Löffel im Baby-Schlund geboren wurde.
Da meine berufliche Laufbahn als international tätiger
Evolutionsbiologe aber entscheidend durch Arbeitsverträge
in den USA – das heißt Stanford University, UC
Berkeley-Kalifornien, und so weiter – ermöglicht wurde,
kann ich heute locker über diesen Nachteil im
Daseins-Wettbewerb – dem Darwinschen Struggle for
Life – hinwegsehen. Warum wurde Trump trotz massiver
Hass- und Hetzkampagnen, bis hin zu Adolf-Hitler-Diffamierungen,
dennoch mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt?
Um das zu verstehen, muss man zunächst Hintergrundinfos
zu den beiden US-Großparteien, den „Demokraten“ und den
„Republikanern“, rekapitulieren. Die „Demokraten“ zerfallen
heute in zwei separate Untergruppen, die man als „linke“
beziehungsweise „liberale“ Demokraten charakterisieren kann.
Die Ex-Vizepräsidentin Kamala Harris, die an einer ernsthaften
„Kicher-Manie“ leidet und bei kritischen Fragen in einen
seltsamen Lach-Modus verfällt, repräsentiert den Prototyp
einer linken Demokratin.
Der Traum von einer klimaneutralen, deindustrialisierten,
gender-gemainstreamten „Gleichheits-Welt“
Als „kinderlose Katzen-Frau“ – so die Charakterisierung
dieser Dame durch den neuen Vizepräsidenten J. D. Vance –
hat sie ihre Politik-Karriere via Vitamin B durchlaufen, das
heißt, sie war in Kalifornien fest in die Netzwerke
einflussreicher linker Organisationen, zum Beispiel Google,
Facebook und so weiter, eingebunden. Dieses Netzwerk wird auch
als „Deep State“ – quasi ein Geheimbund, der den Staat
manipuliert und regiert – bezeichnet. Mit ihrer
„Offene-Grenzen-Ideologie“ hat Harris den USA massiven Schaden
zugefügt, der kaum noch zu beheben ist: San Francisco, meine
zweite Heimat!, versinkt im aus Mexiko importierten Drogen-
und Kriminalitäts-Sumpf, so dass meine Kollegen inzwischen
von SF an den Rand der Bay Area gezogen sind, um im Ort Manteca
in Ruhe leben und arbeiten zu können.
Kurz gesagt – die „Linken Demokraten“ entsprechen in etwa
der Politiker-Kaste der deutschen Grünen: Sie träumen von einer
„klimaneutralen“ de-industrialisierten, Gender-gemainstreamten
„Gleichheits-Welt“, in der sie, selbstverständlich, als
ideologisch-moralisch überlegene „Alpha-Menschen“ dem
arbeitenden Pöbel sagen dürfen, was „gut“ oder „böse“ ist.
Der Inbegriff des „Bösen“ ist in dieser Vorkindergarten-Denke
der 47. Präsident Donald Trump!
Es wäre aber unfair, die vernünftigen „Liberalen Demokraten“
zu vergessen. Beginnend mit der Tradition der „Kennedys“ der
1960er Jahre existieren diese schrumpfenden echten Vertreter
einer gerechten US-Demokratie noch heute. Als Paradebeispiel
möchte ich den emeritierten Harvard-Jura Professor Alan
M. Dershowitz nennen, der sich, als liberaler
Lebenszeit-Demokrat, schon vor Jahren für Donald Trump
eingesetzt hat – er wurde dafür von seinen
intolerant-„liberalen“ Parteikollegen abgestraft!
Warum wird Trump mit so viel Hass und Hetze überhäuft?
Zurück zu D. J. Trump. Warum wird dieser erfolgreiche
Unternehmer bis heute mit so viel Hass und Hetze überhäuft?
Folgende Gründe sind zu nennen. Zunächst ist Trump kein
echter „Republikaner“, sondern ein Outsider des
Politik-Kartells in Washington. Er lässt sich nichts von den
Lobbyisten sagen, zieht sein Ding durch, vertritt
„konservativ-progressive“ Werte, nach dem Motto „America First“.
Da ich in Palo Alto, Kalifornien mit Trump-Unterstützern wie
auch -Hassern diskutieren konnte, kann ich aus erster Hand
berichten.
Insbesondere US-Frauen verachten Trump wegen seiner offen
zur Schau gestellten „Gender-Euphorie“. Ähnlich wie der
alternde Rock-Star Mick Jagger, geb. 1943, fühlt sich Trump
in seinem männlichen Körper wohl und liebt attraktive Frauen.
Jagger hat mit 5 Reproduktions-Partnerinnen 8 leiblichen
Kindern „das Leben geschenkt“; bei Trump sieht der
Lebenszeit-Fortpflanzungserfolg, d. h. die Darwinsche
Fitness, ähnlich günstig aus – 5 Kinder mit drei
Ehefrauen! Den Begriff „Gender-Euphorie“, als Kontrast zur
„Gender-Dysphorie“ – Unzufriedenheit mit den körperlichen
Geschlechtsmerkmalen – habe ich im Buch „Vergewaltigung
der Natur“ (2024) geprägt und dort auch begründet, warum dieses
Wortpaar sinnvoll ist.
Mit der Trumpschen Gender-Euphorie, das heißt seinem klaren
Bekenntnis zum testosteron-gesteuerten „Mann-Sein“, geht
seine strenge Arbeitsmoral einher. Dieser „Workaholic“
hat mit 22 Jahren an der „Wharton School of Economics“ –
das heißt der Wirtschaftsfakultät der University of
Pennsylvania, gleichwertig mit Harvard-Stanford! –
seinen Studienabschluss erworben. Mit diesem Bachelor stieg
Trump dann in das Familien-Business ein. Ich kann als
Insider versichern, dass ein erfolgreicher Manager im
„Construction Business“ – Häuserbau und so weiter –
über exzellentes analytisches Denkvermögen verfügen muss.
Daher habe ich nie verstanden, warum man in deutsch-grünen
Medien wie dem Spiegel und anderen dem Wharton-Absolventen
D. J. Trump die Intelligenz absprach – von
Leuten formuliert, die mit 22 gerade einmal ihr
Sozialkunde-Politik-Softy-Studium an einer bedeutungslosen
Low-Impact-University begonnen haben!
Das große Problem der links-grün-woken Weltverbesserer, die
die hier thematisierten Trump-Hass und -Hetze vorantreiben,
liegt aber wohl in der klaren Absicht, dass der „Blonde
Donald“ den sogenannten „Deep State“ trockenlegen möchte.
Wie oben erwähnt: Dieser „Staat“ hinter dem Staat –
auch als militärisch-industrieller Pharma-Komplex bezeichnet –
ist via Lobbyisten-Gruppen dabei, eine „Neue Weltordnung“
zu etablieren, in welcher individuelle Rechte auf
Informations- und Meinungsfreiheit, evolutionär
herausgebildete Familien, das heißt
Väter-Mütter-Kinder-Vereinigungen, und so weiter bekämpft werden.
Weiterhin war Trump in der Geschichte der USA der einzige –
45. Präsident – der keinen Krieg angezettelt hat. Er
wird in seiner neuen Amtszeit versuchen, den
Ukraine-Russland-Konflikt zu schlichten, um einen
„3. Weltkrieg“ zu verhindern. Da „Krieg“ in der
links-grün-woken Ideologie heute aber als „sexy“ gilt,
werden die Vorkindergarten-Ideologen
den 47. Präsidenten genauso mit ihrem geistigen Müll überhäufen,
wie sie es bereits 2016 bis 2020 getan haben. Da keine
logisch-rationalen Argumente vorgetragen werden können, wird
meiner Vermutung nach die „Hass- und Hetz-Agenda“ gegen Trump,
der ja mit dem Physiker und Ex-Stanford-Doktoranden Elon Musk
einen populären Unternehmer-Verbündeten hat,
weitergehen.
In seiner kurzen Rede zur Annahme der Präsidentschaft hat
Trump am 6. November 2024 sinngemäß die folgenden Worte
ausgesprochen: „Als 45. – und jetzt 47. – Präsident
der USA werde ich jeden Tag hart für das amerikanische Volk
arbeiten, damit Ihr in einem mächtigen, sicheren,
wohlhabenden Staat leben könnt – das Goldene Zeitalter
der USA hat begonnen.“ In diesen Worten kommt die Weltsicht
eines Alpha-Mannes zum Ausdruck, der mit 78 Jahren noch
immer ein Kämpfer ist und so klug handelt, einen 40 Jahre
jungen Vizepräsidenten, J. D. Vance, schon jetzt zu seinem
Amtsnachfolger zu ernennen.
Ich wünsche dem Friedens-Präsidenten Donald J. Trump &
Team eine erfolgreiche Amtszeit. Der Shitstorm gegen
Trump & Vance wird wohl eher schlimmer werden als
abnehmen, aber diesbezüglich gilt das bekannte Motto:
„Viel Feind – viel Ehr“!
Der Sonntagsfahrer: Gegen die Wand mit dem weißen Elefant Dirk Maxeiner
Irre politische
Großprojekte, wie etwa die „Große Transformation“,
nennt der Fachmann „weiße Elefanten“ – und sie
enden traditionell in der Wüste. Deutschland ist
gerade auf dem Weg nach Timbuktu, hier eine
Wegbeschreibung mit aktuellen Fallbeispielen.
Der Krieg ist der Vater aller Dinge, sagte der alte
Heraklit.
In jedem Fall ist das Militärische ein Treiber des
technischen Fortschritts – wobei das, was nicht
funktioniert, ganz schnell aussortiert wird. So
erhielt Krupp 1941 auf Wunsch von einigen
Nazi-Großkopferten den Auftrag,
einen „dieselelektrischen“ Panzer zu bauen, der
„auf dem Schlachtfeld allen Gegnern überlegen“
sein sollte. Das Hybrid-Projekt wurde „Mammut“
getauft, erhielt aber den Tarnnamen
„Maus“ und
erinnerte optisch an eine große Ratte.
Das größere Problem war aber: Die Maus war zehn
Meter lang und wog 188 Tonnen, was ihren Radius
ungebührlich einschränkte, denn man konnte damit
keine Brücke befahren, ohne dass diese
die Carola machen
würde. Kurzum: Die Maus konnte auf dem
Schlachtfeld nicht allen anderen überlegen sein,
weil sie gar nicht erst dorthin gelangte. Das
Konzept „Mammut“ erwies sich als toter Trieb der
Militärtechnik und starb aus wie der Neandertaler.
Ich fürchte, dies ist eine anschauliche Metapher
für gigantomanische Ideen und Wunderwaffen made
in Germany. Man hätte die Maus auch „Großen
Transformator“ nennen können. Es machte
jedenfalls niemand Anstalten, dem deutschen
Vorreiter auf dem Felde des elektrischen Panzers
zu folgen. Wer reitet schon gerne auf einer
elektrischen Schildkröte übers Schlachtfeld.
Sämtliche Armeen vertrauen nach wie vor fest auf
von Verbrennungsmaschinen angetriebene
Brumm-Brumm-Panzer – und in dieser Hinsicht
ist auch keinerlei Veränderung in Sicht.
Panzer-Besatzungen sind
angewiesen auf preiswerte, leicht zu
transportierende, schnell und einfach zu
betankende und zuverlässig zur Verfügung stehende
Energie.
„Oft werden Kriege von denen gewonnen, die den
besten Zugang zu mobilen Energien haben – vor
allem Öl“, schreibt Alex Epstein in seinem
Bestseller
„Fossil Future“.
Was lehrt uns das über
die Elektromobilität und die „Große Transformation“,
die ja aktuell der Vater aller Dinge sein soll?
Eben.
Epsteins Bestseller erschien vor zwei Jahren
und wurde vorsichtshalber nicht ins Deutsche
übersetzt, damit die Vorreiter nicht vom Pferd
fallen. Die Inverkehrbringung solcher Werke gilt
in der Verlagsbranche offenbar als Defätismus und
wird aus staatsbürgerlichem Verantwortungsgefühl
unterlassen.
Die weißen Elefanten
Der Autor Dirk van Laak, beschrieb das Scheitern
von vielen Wahnsinnsideen übrigens sehr ausführlich
in seinem Buch „Weiße Elefanten –
technologische Großprojekte zwischen Traum und
Alptraum“. Auf der
Ilias-Lernplattform
wird dieser Elefant, respektive dieses Mammut, wie folgt
beschrieben: „Der König von Siam (Thailand) bedachte
Höflinge, die in Ungnade gefallen waren mit einem
außergewöhnlichen Geschenk: einem weißen Elefanten.
Bei dem Versuch, dieses symbol- und
prestigeträchtige Tier in angemessener und
gesellschaftlich akzeptierter Weise zu unterhalten,
musste der Höfling sich zwangsläufig übernehmen“.
Da eine Rück- oder Weitergabe eines königlichen
Geschenks unmöglich war, bedeutete dieses Geschenk
den sicheren materiellen Ruin des Beschenkten. Ein
„white elefant“ bezeichnet eine Last, die Kosten
verursacht, ohne dass jemals die Aussicht besteht,
dass sich dieser Zustand ändert. In Deutschland
grassieren allenthalben Großprojekte, bei denen
trotz immensen Ressourceneinsatzes keine Form von
Rentabilität zu erwarten ist: Energiewende,
Wasserstoff-Wirtschaft,
die Zero-Emission-„Vision“ und so weiter und
so fort. Kurzum, es grassiert das Große
Transformations-Fieber,
verbunden mit Symptomen wie Halluzinationen,
Schwerhörigkeit und Sehstörungen.
Johannes Weyer,
Wissenschafts- und Techniksoziologe
an der Universität Dortmund, schreibt in einem Essay:
„In etlichen Fallstudien ist immer wieder akribisch
nachgewiesen worden, dass technologische
Großprojekte – entgegen aller Rhetorik –
oftmals nicht wissenschaftlichen oder ökonomischen
Zielen dienen. Zudem profitieren meist einige wenige,
mit der Politik symbiotisch verbundene
Interessengruppen von der Durchführung der Vorhaben,
und die Programmformulierung wird oftmals partiell
oder gänzlich an diese Lobby delegiert“.
Siehe dazu die Achgut.com-Beiträge
„ABU-Graichen“
und
„Umweltbundesfilz: Achgut
enthüllt, Merz fragt Bundesregierung“.
Ferner, so Weyer“ gebe es eine
„Informationsasymmetrie“: Die staatlichen Akteure
hätten in der Regel nur unvollständiges Wissen über
die Erfolgsaussichten eines Großprojektes, weil sie
von der Lobby systematisch im Unklaren gelassen und
mit überoptimistischen Prognosen versorgt würden.
So sind derzeit in Deutschland rund 1,5 Millionen
E-Autos zugelassen, im Jahr 2024 bis Ende August
weitere 241.000 dazu gekommen, Trend stark
s-i-n-k-e-n-d, übrigens europaweit. Bis 2030
sollten es eigentlich 15 Millionen Elektroautos
sein, geht’s im bisherigen Tempo weiter, werden es
aber allenfalls 3 Millionen, man ist
vom politischen Wunschziel also ungefähr so weit
entfernt wie die Maus vom Schlachtfeld.
„L’Allemagne, plus grand bordel d’Europe“
Der Hardcore-Lobbyverein
„Agora Verkehrswende“
drängt jetzt in seiner Verzweiflung auf „verstärkte
Einbindung chinesischer Hersteller“, um den letzten
Nagel am Sarg der deutschen Automobilindustrie
einzuschlagen. Das wiederum soll von der EU durch
hohe Strafzölle auf
China-Autos verhindert werden,
wogegen die deutschen Unternehmen aber in die
Ketten gehen, weil sie in China viel mehr Autos als
hier verkaufen und die Chinesen ihrerseits Strafzölle
erheben könnten, was das zuverlässige Ende von
VW & Co bedeuten würde. Da blickt keiner
mehr durch, und Frankreichs LePoint titelt in anderem
Zusammenhang aber voll zutreffend: „L’Allemagne, plus
grand bordel d’Europe“.
Keine Ahnung, warum mich der folgende Satz von
Johannes Weyer an die beherzte VW-Wende zur
Elektromobilität erinnert: „Bereits die V2-Rakete
war ein sinnloses und irrationales Projekt, das
jeglicher militärischer Logik widersprach, weil die
enormen Kosten in keinem Verhältnis zum geringen
militärischen Nutzen standen. Eine unabhängige Bewertung
der Leistungsfähigkeit der V2 wurde nie vorgenommen;
und die Fortführung des Projekts bis in das Jahr 1945
verdankt sich neben dem organisationalen Eigeninteresse
der Heeresversuchsanstalt Peenemünde vor allem der
institutionellen Konstellation…“
Die Förderung großtechnischer Projekte habe zudem den
Vorteil eines großen Zeithorizonts bis zum Eintreten
des Paradieses, oder wie es Weyer despektierlich
formuliert, „eine ausreichende Distanz, um sich der
Verantwortung für mögliche Fehlschläge zu entziehen.“
Im Zweifelsfall seien für die „Flops“ immer die
Vorgänger-Regierungen
verantwortlich, oder man definiere die gescheiterten
Vorhaben nachträglich zu Technologieprojekten um, die
sich durch die damit verbundenen Lerneffekte und
Kompetenzgewinne rechtfertigen lassen. In diese
Phase werden wir bei Energiewende und Elektromobilität
bald eintreten.
Warum kommt es immer wieder dazu?
„Auch die immer wieder auftretenden Kollateralschäden
großtechnischer Projekte sind kein ernsthaftes
Hindernis für ein staatliches Engagement“, sagt der
Professor, denn in der Bewältigung der –
teils durch eigenes
Handeln verursachten –
„Folgeprobleme der Modernisierung“
(Ulrich Beck)
kann der Staat wiederum auf dicke Hose machen,
Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen und zugleich
die exklusive Kompetenz für diesen Politikbereich
beanspruchen. Motto:
Habeck rettet die Deutsche
Autoindustrie.
Trotz vielfacher einschlägiger Erfahrungen üben
derartige technologische Großvisionen immer wieder
eine unwiderstehliche Faszinationskraft aus, wie
das rote Licht, das dem Wandersmann was verspricht.
Derzeit ist es allerdings das grüne Licht. Der
schweizerische Technikhistoriker David Gugerli
formulierte in einer Rezension zu van Laaks
Elefanten-Buch: „Natürlich gibt es
unzählige weiße Elefanten, die nie realisiert
wurden (..). Einige davon wurden jedoch
wenigstens angefangen, gelangten ins
Entwicklungsstadium oder erlebten gar einen mutigen
Baubeginn, bevor sie an ihrer eigenen Größe
zerbrachen. In solchen Fällen stellt sich im
Nachhinein und angesichts der Verrücktheit der
Vorhaben jeweils die Frage, warum es immer wieder
dazu kommen kann, dass überdimensionale technische
Projekte
hinreichende kollektive
Unterstützung
erhalten. Warum kann der Schaden bisweilen nicht
schon auf dem Papier gemessen werden?“
Tja, diese Frage stellt sich dem
Nachrichten-Konsumenten
gegenwärtig mehrmals täglich. Hier eine kleine
Sammlung der diesbezüglichen Meldungen, die sich
in letzter Zeit auf meinem Schreibtisch angesammelt
haben. Nach der Theorie also gleichsam die Praxis
von Pleiten, Pech und Pannen mit unseren weißen
Elefanten. Schauen Sie unseren Vortänzern und den
mit Ihnen verbandelten Medien beim Erkenntnisprozess zu.
Wunsch und Wirklichkeit
Northvolt baut Giga-Batteriezellfabrik (25.3.2024
Bundesregierung.de).
„So sichern wir unsere technologische
Souveränität, und so sichern wir Wertschöpfung in Europa.“
Die neue Batteriefabrik werde zigtausend Arbeitsplätze
in der Region schaffen, so Bundeskanzler Scholz.
Northvolt am Abgrund
(NZZ 16.09.2024).
Wirtschaftsminister
Robert Habeck
(Grüne), der beim Spatenstich für die Fabrik
in Heide erst kürzlich anwesend war, ist nach eigenen
Angaben „in dauerndem Kontakt mit Northvolt“
✽
Bundesregierung begrüßt Investitionsentscheidung von
Intel. „Mit dieser Investition schließen wir zur
Weltspitze auf“,
(bundesregierung.de, 23.
Juni 2023).
Magdeburg bekommt eine hochmoderne Chip-Fabrik: Die
Bundesregierung und Intel haben eine Absichtserklärung
unterzeichnet, die Magdeburg zum Standort für Intels
hochmoderne Halbleiterfabrik macht. (…)
Laut Bundeskanzler Olaf Scholz sei die Vereinbarung
ein wichtiger Schritt für den Hightech-Standort
Deutschland – und für die Widerstandsfähigkeit.
Mit dieser Investition schließe man technologisch
zur Weltspitze auf und baue die eigenen Kapazitäten
für die Ökosystementwicklung und Produktion von
Mikrochips aus. Das sei eine gute Nachricht für
Magdeburg, für Deutschland und für ganz Europa.“
Vorerst keine Chipfabrik
(Tagesschau 17.09.2024).
Der angekündigte Bau einer Intel-Fabrik in Magdeburg
wird offiziell verschoben. Das ist ein Rückschlag
für die Ampel-Regierung und den US-Chipkonzern.
Und es bleiben Zweifel, ob das Werk je entsteht.
✽
Numbat plant tausende Ladesäulen mit
Batteriespeichern vor Supermärkten
(Handelsblatt
07.02.2023). „Das Start-up strebt schon
in diesem Jahr dreistellige Millionenumsätze an.“
Bedeutender E-Auto-Ladesäulen-Anbieter meldet
Insolvenz an
(Merkur 17.08.2024).
„Mit Numbat trifft es nun auch einen
Ladesäulen-Anbieter, der
bis vor wenigen Monaten zu den vielversprechendsten
deutschen Startup-Firmen zählte. Diesen
August musste das Unternehmen jedoch
Insolvenz anmelden“.
✽
Die neue Supermacht am Himmel
(Die Welt 26.07.2024).
„Der deutsche Flugtaxi-Hersteller Lilium freut sich
über den größten Auftrag seiner Geschichte. Er
kommt ausgerechnet aus Saudi-Arabien.
Liliums Bankrotterklärung
(Die Welt 09.09.2024).
Lilium hat bislang fast 1,5 Milliarden Euro
Verluste angehäuft, praktisch ohne Einnahmen zu generieren.
Nun geht das Geld aus. Im eigenen Halbjahresbericht warnt
der Flugtaxi-Pionier gar vor einer schnellen Insolvenz.
Das Schicksal liegt nun endgültig in den Händen des Staates“.
✽
Erstes Fahrzeug der größten
Wasserstoffzug-Flotte der Welt
heißt „Bad Homburg“
(„Hochtaunuskreis“ 2022).
Wasserstoff ist dabei eine Schlüsseltechnologie, mit
der wir die Emissionen im Regionalverkehr weiter
senken… „Grüne Mobilität auf der Schiene ist der
Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. Dazu möchten
wir einen zentralen Beitrag leisten.
Debakel mit den Wasserstoffzügen: Ungebremst gegen
die Wand
(Frankfurter Neue
Presse 04.10.2024).
„Der Taunus sollte einst Heimat der weltweit größten
Wasserstoff-Flotte werden. Es endete im Fiasko. Die
Technik der Züge streikt, Hersteller Alstom ist
überfordert, der RMV verzweifelt“.
✽
Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem
emissionsfreien Fährverkehr. Hybridfähre ist der
erste Schritt zum klimaschonenden Fährverkehr
zwischen Travemünde und Priwall
(„Travemünde-aktuell
14.05.2024“) „Mit der Möglichkeit, künftig auch
vollelektrisch zu fahren, sei sie zudem ein weiteres
Element, um Lübecks Ziele für den Klimaschutz im
wichtigen Bereich der Mobilität zu erreichen“,
sagte Bürgermeister Jan Lindenau.
Nächste Blamage mit Öko-Fähre
(Bild.de 2.10.2024).
„Wir bedauern sehr, dass die ‚Welt ahoi!‘ als
Aushängeschild eines modernen, emissionsarmen
Fährverkehrs aktuell nicht in Betrieb gehen kann.
Alle Beteiligten sind sich aber darüber einig,
dass es zielführender ist, bis auf Weiteres auf
jegliche Fahrten zu verzichten“.
✽
E-Schleifähre „Missunde III“
wird getauft
(NDR 31.01.2024).
„Sie soll eine
neue Ära in der Verbindung Brodersby in
Angeln-Kosel in Schwansen einläuten.“
Chronologie des Scheiterns
(NDR 26.09.2024)
„Eine neue Vier-Millionen-Euro-Fähre, die ihrem
Gewässer nicht gewachsen ist. Eine alte Fähre,
die das Land erst abgestoßen hatte und dann
„doppelt“ zurückkaufen musste:
die
„Missunde“-Chronik“.
✽
Trigema-Chef Wolfgang Grupp wählt grün
(FAZ, 2016).
Konservativer Trigema-Chef Grupp wirbt
für Kretschmann und Grüne bei Landtagswahl
(Augsburger Allgemeine 2021).
Trigema-Chef
zur Ampel: Warum der „geborene CDU-Wähler“ Grupp
die Grünen für regierungsfähig hält und nicht mehr
als „Schande für unser Unternehmerland“ sieht
(Businessinsider 2021).
„Die Regierung muss weg“: Wolfgang Grupp teilt gegen
die Ampel aus
(Merkur.de 21.09.24.
Der Klima-Gottesstaat versus Der Kunde hat immer Recht Gerald Markel
Es ist ein
Religionskrieg bis in die Familien und Freundeskreise
hinein, es ist DAS Symbol für die European Green
Madness, die gerade die wichtigste europäische Industrie
vernichtet.
Es ist DAS Beispiel, mit welcher Verachtung für Freiheit
und Selbstbestimmung diese irre hysterische
Klimareligion – und in die sind ja mittlerweile
nicht mehr nur die Grünen, sondern auch schon die Sozis
hineingekippt – agiert.
Und es ist ein Informationskrieg, in dem sich Mythen ewig
halten und ersatzreligiöse Fanatiker bewusst Halbwahrheiten
verbreiten.
Beginnen wir einmal mit der Lückenpresse zum chinesischen
Automarkt bzw. zur chinesischen Verkehrspolitik.
Chinas Verkehrspolitik ist mit der europäischen Situation
nicht vergleichbar, weil China buchstäblich von Null
beginnen konnte – was in Europa unmöglich ist. Das
(theoretisch noch immer kommunistische) China denkt übrigens
nicht einmal im Traum daran, Verbrennermotoren zu verbieten.
China hat – mit Brachialmethoden wie dem Wegreißen
ganzer Dörfer samt Zwangsumsiedlungen –
innerhalb von 20 Jahren über 40 000 Kilometer (!)
Schienennetz für
Hochgeschwindigkeitszugstrecken gebaut! Distanzen zwischen
200 und 1000 Kilometer fährt in China kein Mensch mit dem
Auto – man setzt sich auf ultramodernen Bahnhöfen in
hypermoderne Züge und donnert mit 400 km/h durchs Riesenland.
Unmöglich in Europa kopierbar.
In China kosten Elektroautos die Hälfte (!) von
Verbrennern; dank massivem Ausbau ALLER Energieträger von
Solar bis Kohle, von Wind bis Atom, kostet das Aufladen der
Elektroautos in der Nacht nur 5 Cent/kWh (!), und
da China keine ausreichenden eigenen Ölfelder hat, hat man
zur Reduzierung der Abhängigkeit den Benzinpreis auf
2 Euro hochbesteuert.
Und trotzdem tauscht jede chinesische Familie, die in die
obere Mittelschicht aufsteigt, das E-Auto später gegen das
absolute Statussymbol Verbrennerauto – so wie in Europa
in den 60ern und 70ern ist überhaupt das eigene Auto in China
DAS Statussymbol für den Aufstieg.
Zuerst wird ein E-Auto gekauft, als Zeichen man ist
Mittelschicht, und dann folgt eben der Verbrenner, obwohl
zum Beispiel in Peking die Lizenz für ein Verbrennerauto fast
40 000 Euro kostet.
Volkswirtschaftliches Ergebnis? Chinas Bürger haben ein
ganz anderes Mobilitätsverhalten, der ganzheitliche Ansatz
steht im krassen Gegensatz zum zwangsweise aufoktroierten
europäischen Klima-Gottesstaat, und als Ergebnis ist China
zum weltweit größten Autoexporteur der Welt geworden –
und vernichtet mit Billig-E-Autos die europäischen Hersteller,
deren Manager sich der Ökodiktatur der Klima-Irren unterworfen
haben und damit Zehntausende Arbeitsplätze ausradieren.
Lügengeschichten auch zur „Alternativlosigkeit“ des
Elektroautos als Modell für die Zukunft.
Es gibt sie längst, die Ergänzung und den schrittweisen
Ersatz von Treibstoffen für Verbrennermotoren, die nicht auf
fossilen Rohstoffen basieren. Ich selbst bin gerade als
Konsulent für eine slowakische Gruppe tätig, die Benzin
mittels Holzabfall um 60 Cent den Liter (!) in einer Fabrik
mit 100 Mio. Litern Jahresoutput produzieren wird.
Auf Basis einer FUNKTIONIERENDEN Technologie, die seit Jahren
in einer Fabrik im norditalienischen Crescentino besichtigt
werden kann, wurde die Technologie soweit verfeinert, dass
normale Verbrennermotoren in Zukunft mit Benzin aus Holzabfall
oder speziell entwickelten extrem schnell wachsenden Baumarten
(Pappel) betrieben werden können.
Wer es nicht glaubt, kann sich übrigens als Aktionär im
Datenraum überzeugen und dann beteiligen – 100 Mio.
Euro an Kapitalanteilen sind noch verfügbar.
Der völlig irre Beschluss der Europäischen Union, die
Verbrennermotoren ab 2035 verbieten zu wollen – DAS war
die Ursache der jetzt voll durchschlagenden Krise der
europäischen Autoindustrie – und nicht die Kritik an
dieser antidemokratischen Ökodiktatur!!
Jeder Mensch weiß – es ist VÖLLIG UNMÖGLICH, dass Europa
mit der jetzigen Elektroautotechnologie vollständig auf
Verbrennermotoren verzichtet, ohne die individuelle Mobilität
drastischst einzuschränken. Btw – die Abschaffung der
persönlichen Mobilität, das ist der wahre Plan der
Ökospinner – aber diese Diktatur wird sich der Europäer
niemals aufzwingen lassen – take my word.
Wir haben die Infrastruktur (noch Jahrzehnte) nicht, die irre
Energiepolitik macht es unleistbar zu laden, die Technologie
ist noch weit weg von der echten Konkurrenz zum Verbrenner
und das Thema Lebensdauer und finanzielle Kalkulation
(Wiederverkaufswert) ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Wir lesen uns GM
Der Artikel von
Gerald Markel (Video, 35 min. |
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Sehr
beeindruckend: Roger Köppel, Chefredaktor des
Wochenmagazins Schweizer Weltwoche,
interviewt die Parlamentspräsidentin
Ana Brnabić
und die Wissenschaftsministerin
Jelena Begović
der Rebublik Serbien.
Dieses Interview (in Englisch) zeigt zwei Politiker,
denen man die Kompetenz und Berufserfahrung anmerkt. Sie
beantworten Fragen zur ökonomischen Entwicklung, zur
Bedeutung von Naturwissenschaft und Technik im modernen
Serbien und zu seiner Positionierung in der Welt.
Unwillkürlich drängt sich am Ende des Interviews
der Vergleich mit deutschen Politikern auf …,
urteilen Sie selbst:
Demokratietäuscher
Der Bertelsmann-Bürgersowjet Martina Binnig
Die Bertelsmann
Stiftung verrät voller Stolz, dass sie mit ihrem
Bürgerrat „Forum gegen Fakes“ aktiven Einfluss auf
die Antidesinformations-Politik
der Regierung nehme. Warum nur befinden sich
solche Bürgersowjets immer straff auf Regierungslinie?
Die Bertelsmann Stiftung verrät voller Stolz, dass
sie aktiven Einfluss auf die Politik der Bundesregierung
nimmt. Das lässt sich jedenfalls einer von ihr
herausgegebenen
60-seitigen Broschüre
entnehmen. Die
Broschüre trägt den Titel „Forum gegen Fakes –
Bürgergutachten zum Umgang mit Desinformation“. Auf
ihrer
Website
verrät die Stiftung dazu: „Ein ‚klassischer‘
Bürgerrat kombiniert mit Massen-Online-Beteiligung:
das ‚Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke
Demokratie‘ hat gezeigt, dass es funktioniert. Das
Beteiligungsprojekt befasste sich mit dem Thema
Desinformation – und was wir als Gesellschaft dagegen
unternehmen können. Online wurden Ideen gesammelt,
Kommentare abgegeben und über Empfehlungen des Bürgerrats
abgestimmt. Umgekehrt flossen die Resultate der
Online-Beteiligungen in die Arbeit des Bürgerrats ein.
Das Ergebnis des Prozesses sind 15 Handlungsempfehlungen,
die sich nun an Politik, Medien, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft richten und im Bürgergutachten
ausführlich dargestellt sind.“
Nun wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn sich eine
Stiftung mit einem bestimmten Thema beschäftigt und
dazu Bürger befragt, doch das Projekt „Forum gegen Fakes“
wurde von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit
dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)
sowie der Umweltstiftung Michael Otto und der Stiftung
Mercator initiiert und durchgeführt. Auch die
Bundesregierung
bewirbt
die Broschüre auf ihrer Website
und informiert: „Im Zeitraum von Januar bis Juli 2024
haben 424.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an drei
Online-Beteiligungen teilgenommen. Auf der Grundlage
dieser Beteiligung erarbeitete der Bürgerrat die
wichtigsten Punkte und Empfehlungen zum Umgang mit
Desinformation. Hieraus entstand das Bürgergutachten
zum Umgang mit Desinformation mit 15 Empfehlungen und
28 Maßnahmen, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser
nun überreicht wurde. (…) Mit der Übergabe des
Bürgergutachtens startet der sogenannte Follow-up
Prozess. Darin will das BMI die Empfehlungen des
Bürgergutachtens für die Entwicklung einer neuen
Strategie der Bundesregierung zum Umgang mit
Desinformation einfließen lassen. Zudem soll das
Bürgergutachten nun mit den Medien und der
Zivilgesellschaft diskutiert werden, um die Ergebnisse
des Projektes weiterzutragen und bekannt zu machen.
Schließlich ist eine Update-Veranstaltung für 2025
geplant, um zu schauen, wie weit die Empfehlungen
vom BMI umgesetzt wurden.“
Mit anderen Worten: Ein von einer privaten Stiftung
einberaumtes Gremium erstellt ein Gutachten, das in
die Entwicklung einer neuen Strategie der
Bundesregierung zum Umgang mit Desinformation
einfließen soll. Außerdem holt sich diese Stiftung
noch weitere verbündete Stiftungen mit ins Boot. Dabei
springt deren Regierungsnähe sofort ins Auge: So wurde
von der Stiftung Mercator im Jahr 2012 die Denkfabrik
Agora Energiewende initiiert, die auch von der European
Climate Foundation unterstützt wird. Jene
Agora Energiewende
also, die Ex-Staatssekretär Patrick
Graichen
von 2014 bis Ende 2021 leitete und die durch
ihre skandalöse Vetternwirtschaft in die Schlagzeilen
geriet. Insgesamt
zehn Staatssekretäre
waren oder sind
mit dem Think Tank der Agora Energiewende verbunden.
Lobby-Verband mit Regierungsnähe
Auch die zweite Stiftung, mit der die Bertelsmann
Stiftung für das „Forum gegen Fakes“ kooperiert, ist kein
unbeschriebenes Blatt: Im Kuratorium der
Umweltstiftung Michael Otto
sitzen neben dem Stifter selbst unter anderem
Jochen Flasbarth (Staatssekretär im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Christoph
Heinrich (Vorstand Bereich Naturschutz WWF Deutschland),
Jörg-Andreas Krüger (Präsident NABU – Naturschutzbund
Deutschland e.V.), Janina Özen-Otto (Gründerin der Ana Kwa
Ana Stiftung) und Cornelia Quennet-Thielen (ehemalige
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und
Forschung). Allein schon die Personalie Flasbarth lässt
aufhorchen, war der Ex-NABU-Präsident doch bei den
Klimaverhandlungen 2015 in Paris neben Ministerin Barbara
Hendricks der wichtigste deutsche Unterhändler zur Erzielung
des Klimaabkommens.
Flasbarth
sprach sich auch dafür aus,
dass die Weltbank eine zentrale Rolle bei der Finanzierung
von Klima-Reformen spielen müsse. Der jüngste Bericht des
Weltklimarates habe erneut gezeigt, dass es weltweit eine
„Treibhausgasminderung in Hochgeschwindigkeit“ brauche. Auch
Flasbarth ist übrigens
Mitglied
der Agora Energiewende.
Es handelt sich bei den Initiatoren des Bürgerforums also
letztlich um einen Lobby-Verband mit unübersehbarer
Regierungsnähe. Der Verdacht drängt sich auf, dass das
„Bürgergutachten zum Umgang mit Desinformation“ lediglich
ein
Citizen-Washing-Projekt
ist, mit der die Politik der
Bundesregierung durch einen angeblichen Bürgerwillen
abgesegnet werden soll. Außerdem wurde es unterstützt vom
Nachrichtenportal t-online, der Initiative #UseTheNews,
Deutschland sicher im Netz e.V. sowie einem Projektbeirat.
Und es wurde durchgeführt unter Mitarbeit des nexus
Instituts, der IFOK GmbH (Moderation Bürgerrat),
Make.org
(Online-Beteiligung), TAU GmbH, Hier Mittenmang GmbH
(Kommunikation), der Universität Stuttgart (Evaluation)
und Rosenthal Research (Teilnehmenden-Gewinnung).
Zwar spiegelt das „Forum gegen Fakes“ durch eine
eigene Website
Transparenz vor, doch es bleibt letztlich unklar,
wer alles konkret beteiligt ist. Denn wer verbirgt sich
zum Beispiel hinter dem „Projektbeirat“? Dazu wird
lediglich mitgeteilt: „Der Projektbeirat berät die
Bertelsmann Stiftung in allen Belangen der Umsetzung des
Bürgerbeteiligungsprojekts ‚Forum gegen Fakes –
Gemeinsam für eine starke Demokratie‘. Der Beirat setzt
sich zusammen aus der Bertelsmann Stiftung als
Projektträger, dem BMI, den Stiftungen und den
Unterstützern des Projektes. Er wird ergänzt durch externe
wissenschaftliche Expertise von Universitäten sowie
Expertinnen und Experten mit aktueller praktischer
Erfahrung aus zivilgesellschaftlichen Organisationen.“
Wer jedoch diese „Expertinnen und Experten mit aktueller
praktischer Erfahrung aus zivilgesellschaftlichen
Organisationen“ sind, bleibt im Dunkeln.
Namentlicher Nennung nicht zugestimmt
Darüber hinaus ist das Bürgergutachten Teil eines
übergeordneten Projekts der Bertelsmann Stiftung mit dem
Titel
„New Democracy“.
Dazu ist auf der Website der
Stiftung zu lesen: „Das Projekt will unsere Demokratien
besser schützen, gegen populistische Gefährdungen von
innen und systemische Angriffe von außen. Zugleich setzt
sich das Projekt für neue partizipative und inklusive
Formen der Demokratie und deren Integration in die
reguläre Politikgestaltung ein. Drei übergeordnete Ziele
stehen im Zentrum der Projektarbeit: die Resilienz
demokratischer Institutionen in Deutschland und Europa
stärken, neue digitale Räume der Demokratie gestalten,
neue Formen der Partizipation kulturell und institutionell
national und europäisch verankern. Bei allen drei Zielen
soll das Potenzial der Digitalisierung besser für die
Demokratie genutzt werden.“ Was ist wohl mit „neue
partizipative und inklusive Formen der Demokratie und deren
Integration in die reguläre Politikgestaltung“ gemeint?
Etwa genau diese von der Stiftung einberufenen Bürgerräte,
die von weiteren regierungsnahen Stiftungen unterstützt
werden?
Die Zusammensetzung des Bürgerrats ist ebenfalls nicht
vollständig transparent. Zwar ist ein Gruppenfoto in der
Broschüre abgebildet und werden die Namen etlicher
Teilnehmer aufgelistet, doch darunter wird klein gedruckt
vermerkt: „Es haben 27 weitere Personen an einer oder
mehreren Sitzungen des Bürgerrats teilgenommen, die einer
namentlichen Nennung nicht zugestimmt haben.“ Da wüsste
man natürlich schon gerne, warum sie nicht zugestimmt
haben und ob sich unter diesen Personen vielleicht doch
einige befanden, die bestimmten NGOs oder Parteien
zuzuordnen wären. Der Bürgerrat befasste sich laut
Broschüre mit den Themengruppen Bildung und
Sensibilisierung, Medienpraxis und Journalismus, Soziale
Netzwerke, Künstliche Intelligenz sowie Einfluss fremder
Staaten und erarbeitete 15 Handlungsempfehlungen, die in
28 Maßnahmen aufgeschlüsselt wurden. Die 15 Empfehlungen
des Bürgerrats lauten:
Bildung und Sensibilisierung:
Durchführung einer jährlich stattfindenden bundesweiten Aktionswoche zur Aktivierung der Bevölkerung gegen Desinformation
Vermittlung von Medienkompetenz an Erwachsene
Medienkompetenz in den Lehrplänen
Rechtliche Verankerung von Medienkompetenz in der Bildung
Fake-News-Quiz – Was ist wahr oder falsch?
Desinformationsranking zu Aussagen von politischen Akteurinnen und Akteuren
Medienpraxis und Journalismus:
Gütesiegel für qualitativen Journalismus
Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger durch Transparenz über Medien und Rückverfolgbarkeit von Quellen fördern
Bereitstellung von Material zum Themenbereich Desinformation für Medienhäuser
Soziale Netzwerke:
Entwicklung und Verbreitung von leichtverständlichen Leitlinien zum Umgang mit Desinformation
Verpflichtung der Social-Media-Plattformen zur effektiven Bekämpfung von Desinformation
Bewusstes Posten zur Vermeidung der Verbreitung von Desinformation
Künstliche Intelligenz:
Entwicklung von Technologien zur Kennzeichnung von Desinformation
Einfluss fremder Staaten:
Schaffung einer zentralen Stelle zu Desinformation
Prüfung einer strafrechtlichen Verfolgung und/oder Sanktionierung der Verbreitung von Desinformation
Schaut man sich die Forderungen im Einzelnen an, fragt
man sich zwangsläufig, von welchem Menschenbild die
Teilnehmer des Forums geprägt sind. Offenbar sehen sie
ihre Mitmenschen nicht als freie und
selbstverantwortliche Staatsbürger an. So halten sie es
für nötig, die Bevölkerung durch eine jährlich
stattfindende bundesweite Aktionswoche zum Thema
Desinformation aufzuklären. Die Aktionswoche, die von
Pressekampagnen auf der Ebene von Bund, Ländern und
Kommunen begleitet werden soll, solle aus drei Quellen
finanziert werden: Bundesmittel, private Sponsoren und
private Spenden. Auch an Hinweise auf Informationsscreens
im öffentlichen Raum und dem ÖPNV wird gedacht. Außerdem
solle „Medienkompetenz an so viele Erwachsene wie
möglich“ vermittelt werden. Dafür sehen die Foristen
sogar verpflichtende Maßnahmen vor: So solle ein Modul
„Medienkompetenz“ für alle Ausbildungsberufe an den
Berufsschulen eingeführt werden, Vorlesungen zu
„Medienkompetenz“ mit anschließender Prüfung für alle
Studiengänge im ersten Semester stattfinden und
Elternabende an Schulen das Thema „Medienkompetenz“ in
kleinen Etappen vermitteln. Zusätzlich könnten Workshops
für Unternehmen, Institutionen, soziale Einrichtungen
(z.B. Altenheime, Gemeindehäuser) als
Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. Dabei könnte
die Bundeszentrale für politische Bildung behilflich sein.
Desinformationsranking von Correctiv
Wörtlich ist festgehalten: „Medienkompetenz muss als
Pflichtmodul an Altersstufe, Lernniveau und den
soziokulturellen Hintergründen angepasst (genauso wie
Pädagogik) in alle Semester des Lehramtsstudiums
aufgenommen werden und keine freiwillige Option sein.
Es müssen alle Schülerinnen und Schüler in allen
Schulformen ab dem dritten Schuljahr berücksichtigt
werden.“ Zur rechtlichen Verankerung von Medienkompetenz
in der Bildung wird die Entwicklung einheitlicher
gesetzlicher Regelungen seitens des Bundes und der
Länder und eine Einbringung in das Gesetzgebungsverfahren
empfohlen. Zudem wird ein „Desinformationsranking von
Aussagen politischer Akteurinnen und Akteure“ während
des Zeitraums des Wahlkampfes vorgeschlagen.
Dieses Ranking solle von einem gemeinwohlorientierten,
unabhängigen Medienhaus/Kollektiv (beispielsweise
Correctiv) aus kontinuierlich gesammelten Daten erstellt
werden. Ausgerechnet Correctiv, das durch seine Fake News
über ein angebliches Potsdamer „Geheimtreffen“, bei dem
die „Remigration“ deutscher Staatsbürger geplant worden
wäre, unrühmliche Bekanntheit erlangt hat! Das Ranking
solle von Stiftungen, Unternehmen, Organisationen (bspw.
„Initiative Transparente Zivilgesellschaft“) und durch
private Spenden finanziert werden.
Der Bürgerrat möchte auch ein Gütesiegel für qualitativen
Journalismus einführen, das durch eine unabhängige Stelle
entwickelt und vergeben werden solle – mit einer
Gültigkeitsdauer von einem Jahr. Zudem solle eine
Stabsstelle Desinformation in der Pressestelle des BMI
eingerichtet werden, die den BMI-Presseverteiler nutzen
könne, um alle Medienschaffenden regelmäßig zum Thema
Desinformation zu versorgen und kontinuierlich
Themenangebote zu liefern. Die Medienhäuser sollen die
aktuellen Hintergrundinformationen gut aufbereitet
präsentiert bekommen. Sogar über die Rechtslage in der EU
hat sich der Rat Gedanken gemacht und möchte den Digital
Services Act noch verschärfen: „Der Digital Services Act
(DSA) soll um ein Gesetz ergänzt werden, das die
Plattformen verpflichtet, jährliche Audits (angelehnt
an Bankenaudits, die von der EZB durchgeführt werden)
bzw. Reportings von unabhängigen Dritten durchführen zu
lassen. Sobald das Gesetz in Kraft tritt, sollen die
Audits unverzüglich umgesetzt werden. Die Teams zur
Durchführung der Audits sollten interdisziplinär
aufgestellt sein. Ziel der Audits ist die Prüfung, ob
Desinformation auf den Plattformen wirksam bekämpft wird.
Die Auswertung der Audits erfolgt durch die
EU-Digitalkommissarin und die zuständige Stelle im
jeweiligen Land (Bundesnetzagentur und BSI in
Deutschland). Bei Nicht-Erfüllung sollen die Plattformen
empfindlich sanktioniert werden.“
Katalog von problematischen Schlagwörtern
Große Plattformen (VLOPs) sollten gesetzlich verpflichtet
werden, eine Abgabenquote bzw. ein Budget in Höhe von
1 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vorzuhalten,
das verwendet werden soll, um Desinformation
entgegenzuwirken. Sie sollten mit 50 Prozent dieses Budgets
dafür sorgen, dass jedem Nutzer einmal pro Monat ein
Beitrag zur Aufklärung über Desinformation vorgespielt wird,
der wie eine Werbeschaltung mit Timer funktioniert. Noch
weiter geht der folgende Vorschlag: „Vor dem Posten soll es
eine angemessene Bedenkzeit (2–5 Minuten) für alle Inhalte
auf Social-Media-Plattformen geben. Innerhalb dieser
Bedenkzeit überprüft eine KI den Inhalt auf mögliche
Desinformation, beispielsweise im Hinblick auf Schlagwörter,
welche auf sensible Themen (wie beispielsweise
Wahlbeeinflussung, Migration) hinweisen. Der Katalog von
problematischen Schlagwörtern ist stetig von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Plattformen zu
aktualisieren. Wenn der Inhalt unbedenklich ist, wird er
nach der Bedenkzeit veröffentlicht. Besteht ein Verdacht auf
Desinformation, soll ein Warnhinweis erscheinen, welcher
darauf aufmerksam macht, dass der Inhalt nicht unbedenklich
ist. Entscheidet sich die Verfasserin / der Verfasser,
trotzdem zu posten, wird der Inhalt zurückgehalten und durch
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Plattform final geprüft.
Bei einer Einstufung des Beitrags als Desinformation wird
der Post nicht veröffentlicht.“
Haben die Teilnehmer des Bürgerrats wirklich nicht bemerkt,
für welch totalitäre Strukturen sie sich hier einsetzen?
Offenbar nicht, denn sie empfehlen noch dazu die verstärkte
Entwicklung von KI-Technologien zur Kennzeichnung von
Desinformation sowie die Einrichtung einer zentralen Stelle
zu Desinformation. Dabei sollte es sich um eine
„parteiunabhängige Behörde handeln, die mit einer neutralen
Kommission aus Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen
Bereichen zusammenarbeitet“. Die Stelle könnte in der
gemeinsamen Geschäftsstelle der unabhängigen Medienanstalten
angesiedelt sein. Die Verbreitung von Desinformationen
sollte – ginge es nach dem Bürgerrat – auch
strafrechtlich verfolgt werden können.
Auffällig ist vor allem, wie sehr sich der von Bertelsmann
erhobene angebliche Bürgerwille mit der derzeitigen
politischen Linie deckt: Nicht nur die EU und die
Bundesregierung haben sich voll und ganz dem Kampf gegen
Desinformation
verschrieben,
sondern auch Nichtregierungsorganisationen, die zu großen
Teilen staatlich finanziert werden, haben den Kampf gegen
unliebsame Meinungen zu einem beeindruckenden Geschäftsfeld
entwickelt.
Aber das
Bürgergutachten zeigt ja nun, dass sie damit nur den
Bürgerwillen umsetzen. Zumindest soll es dies offenbar zeigen.
Dabei ist der Bürgerrat zur Desinformation nicht der erste,
der in diesem Jahr eingesetzt worden ist. Schon im Februar
überreichte der
Bürgerrat „Ernährung im Wandel“
sein
Bürgergutachten an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Auch
zum Thema Ernährung zeigte sich der Bürgerrat in erstaunlichem
Einklang etwa mit der
„Zukunftskommission Landwirtschaft“
(ZKL) der Bundesregierung und der
Landwirtschafts-Strategie der EU,
indem er die Unterstützung von „gesunden, umwelt-
und klimafreundlichen, tierwohlförderlichen Lebensmittel“ fordert.
Liegt es bei derart überwältigender Übereinstimmung zwischen
den politischen Institutionen und den Bürgerräten nicht nahe,
Wahlen einfach ganz abzuschaffen und stattdessen nur noch
Räte einzusetzen?
Martina Binnig lebt in Köln und arbeitet u.a.
als Musikwissenschaftlerin (Historische Musikwissenschaft).
Außerdem ist sie als freie Journalistin tätig.
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin übernommen aus
Achgut.com.
„Das Stück
ist die Geschichte des Bürgers Gottlieb Biedermann,
der die Brandstifter in sein Haus einlädt, um von
ihnen verschont zu werden. Es entlarvt präzise
eine Geisteshaltung, die der Technik des
Totalitären zum Erfolg verhilft. Biedermann und die
Brandstifter – eine politische Parabel, die ihre
kritische Kraft nicht aus der Entlarvung der Lüge
bezieht, sondern aus der Inszenierung der
biedermännischen Wehrlosigkeit gegenüber Verbrechern,
die von Anfang an sagen, was sie wirklich wollen.“
Sind die Brandstifter wahnsinnig, weil sie für ihren
mörderischen Vernichtungswillen Befriedigung suchen?
Ist Herr Biedermann wahnsinnig, weil er die Realität
seiner drohenden Vernichtung verdrängt?
Sicher ist, dass beide außerhalb des menschlich
Normalen handeln – man kann durchaus sagen, sie
folgen jeweils ihren Wahnvorstellungen.
Was versteht man eigentlich unter Wahn?
Der bedeutende Psychiater und Philosoph
Karl Jaspers definiert in seinem Lehrbuch
Allgemeine Psychopathologie (Springer, 8. Aufl.,
S. 80)
den Begriff Wahn, wie er auch heute noch von Psychologen
und Psychiatern akzeptiert wird:
„Wahnideen nennt man in vager Weise alle verfälschten
Urteile, die folgende äußere Merkmale in einem
gewissen hohen – nicht scharf begrenzten –
Maße haben:
Die außergewöhnliche Überzeugung, mit der an
ihnen festgehalten wird, die unvergleichliche
subjektive Gewißheit.
Die Unbeeinflußbarkeit durch Erfahrung und
durch zwingende Schlüsse.
Die Unmöglichkeit des Inhalts.“
Wer ist
wahnsinniger: Biedermann oder die Brandstifter?
Diese Frage mag sich jeder selbst beantworten. Aber
man fragt sich doch, wodurch Herr Biedermann zur
Ansicht gekommen sein mag, seine Gäste seien letztlich
keine bösartigen Brandstifter?
An dieser Stelle möchte ich auf ein spezielles
psychologisches Phänomen von großer Bedeutung hinweisen,
nämlich das des (gesteuerten!) Massenwahns. Und in
Verbindung mit der Psychologie der Massen spielt
immer die Suggestion eine wesentliche Rolle. Dazu
findet man in Jasper´s Allgemeine Psychopathologie
(8. Aufl., S. 315) Folgendes:
„Daß drastische Suggestionswirkungen fast allgemein
menschlich sind, zeigen Versuche:
Am Ende eines dunklen Korridors wird eine matte
Perle aufgehängt und die Aufgabe gestellt, bei
langsamer Annäherung zu sagen, wann zuerst man die
Perle erblickt: wird die Perle weggenommen, wird
sie trotzdem von zwei Dritteln der Versuchspersonen
gesehen. –
Ein Professor gießt vor seinen Hörern unter
Abwendung seines Kopfes ein Fläschchen vorher
wohl verpackten destillierten Wassers auf einen
Wattebausch, angeblich um zu prüfen, wie schnell
ein Geruch sich im Raum verbreitet, stellt zugleich
die Kontrolluhr an: zwei Drittel der Hörer, zuerst
die vorn sitzenden, geben das Zeichen, daß sie den
Geruch wahrgenommen haben. –
Auf demselben Wege kann man Massenhypnose und andere
Suggestion erzielen. Aber: immer fällt eine Minorität
aus, die der Suggestion nicht erliegt, sondern aus
natürlicher Kritik nichts wahrnimmt, nichts erlebt,
sondern sich verwundert.“
Interessant ist, dass ⅔ der Suggestion
erliegen, ⅓ aber nicht!
Mit diesen Erläuterungen werden Parallelen zwischen
der Parabel Biedermann und die Brandstifter
und den folgenden Beispielen deutlich:
Regierende, die ihren Einfluss auf eine
weisungsgebundene Bundesbehörde für Gesundheit
dazu nutzen, dass diese zur Bekämpfung
erfundener „Pandemien“ bzw. „Epidemien“
Impfkampagnen mit einem gefährlichen Impfstoff
wider besseres Wissen propagiert (korrumpierte
Wissenschaft); ⅔ der Bürger erliegen dieser
Suggestion, ⅓ aber nicht! (Allerdings wurden
von diesem Drittel doch etliche mehr oder weniger
erpresst, sich impfen zu lassen.) Weit überhäufig
starben Menschen oder erlitten lebenslängliche
Impfschäden. Was für ein Wahn!
Regierende, die durch ihre Finanzierung der
„Klimaforschung“ dafür sorgen, dass
Klimakatastrophen prophezeit und Menschen dadurch
in Panik versetzt werden (korrumpierte
Wissenschaft, „Folgt der Wissenschaft!“).
Auch hier kann man annehmen, dass
⅔ der Bürger der Klimapropaganda erliegen und
⅓ nicht. Die ⅔ der Bürger ermöglichen
nicht nur, sondern begrüßen sogar, dass die
Regierenden eine ideologisch begründete Klimapolitik
durchsetzen können, die die Lebensgrundlagen unserer
Industriegesellschaft zerstört. Was für ein Wahn!
Regierende, die fördern, dass Menschen aus islamischen
Ländern unkontrolliert immigrieren und willkommen
geheißen werden. Viele dieser Migranten sind nicht
für unsere Industriegesellschaft ausgebildet und
daher auch nicht im Arbeitsmarkt zu vermitteln. Stattdessen
belasten sie unser Sozialsystem. Schlimmer noch:
Aufgrund ihrer Sozialisation in muslimischem Glauben
und muslimischer Kultur bis hin zu
Parallelgesellschaften akzeptieren zu viele nicht
unsere aufgeklärte Gesellschaft und sehen sich
sogar verpflichtet, diese aktiv zu bekämpfen
(Gewalttaten, Vergewaltigungen, Messermorde usw.)!
Hier ist die Propaganda mit ihrer Suggestion besonders
wirksam: Etwa ⅔ der Bürger wollen „gute“
Menschen sein (Gesinnungsethik statt
Verantwortungsethik!) und folgen der
Migrationspropaganda, merken aber nicht, dass sie
damit ihre und ihrer Kinder Zukunft zerstören.
Was für ein Wahn!
Der folgende Gesichtspunkt ist vermutlich der wichtigste,
denn in ihm wird die für die zuvor genannten
Wahnvorstellungen unabdingbare Rolle der Massenmedien
angesprochen: die Suggestion von irrationalen, aber
ideologisch propagierten Dingen:
Regierende Ideologen, die Massenmedien wie Rundfunk,
Fernsehen, Zeitungen, Magazine, Webseiten,
„Faktenchecker“, …
finanziell fördern und dadurch korrumpieren.
Diese Medien propagieren dann Regierungsideologie
(Pandemien, Klima, Energiewende, Migration,
Kampf gegen Rechts, Gender, Krieg,
Systemwechsel, …). Aber noch viel schlimmer:
Diese Medien tun alles, um Bürger, die diesem Wahn
nicht verfallen, zu zensieren, zu denunzieren,
auszugrenzen und zu verfolgen: ⅔ der Bürger
finden das sogar „in Ordnung“, sie erliegen dieser
Suggestion! Was für ein Wahn!
Und hier kann man auch fragen:
Wer ist
wahnsinniger: ⅔ der Bürger oder die Regierenden?
Lieber Leser,
bilden Sie sich selbst Ihr Urteil!
Zum Schluss
Ich versuche noch, eine Liste vieler „strittiger“
Begriffe anzufügen. Viele Meinungen/Aussagen zu
diesen Begriffen in Politik und Medien sind rein
propagandistisch, sie stehen zudem im Widerspruch
zu Erkenntnissen der Naturwissenschaften –
den nicht korrumpierten, versteht sich! All diese
Meinungen/Aussagen wirken –
massenpsychologisch durch Propaganda
in den Massenmedien verstärkt – zerstörerisch
auf unsere humanistisch-demokratische Gesellschaft.
Ich habe bewusst alle Themenbegriffe mit dem Wort
Wahn verknüpft, alternativ hätte ich
stattdessen auch Idiotie oder Hysterie
verwenden können:
Naziwahn
CO₂-Wahn
Klimawahn
Kriegswahn
Zensurwahn
Genderwahn
Religionswahn
Pandemiewahn
Migrationswahn
Energiewendewahn
Globalisierungswahn
Gesellschaftsumbauwahn
Möge die Parabel Biedermann und die Brandstifter
uns helfen, den Wahn der heutigen Zeit in Politik und
Gesellschaft zu erkennen!
Sicht eines Freigeistes
Was sich geändert hat Roland Tichy
Seit
zehn Jahren erscheint
TE. Was sich geändert hat:
1.)
Wendejahr 2015: Gut, meine kritische Haltung
zu Themen wie Euro-Einführung und Energiewende
hatten mich als Chefredakteur der
Wirtschaftswoche nicht beliebt gemacht. So
schwer war der Abschied nicht, Sparrunden
ermüden. Viele in der Redaktion waren
erleichtert. Endlich durften sie Windräder
bejubeln und auf Solarpanelen tanzen, sich
wohlig im Main-Stream einrichten.
Dass die
Leser desertierten, ist nicht nur bei ARD und ZDF
egal, auch bei Verlagen, wenigstens damals.
Wirtschaft sollte auf weiblich gedreht werden.
Dumm nur, dass Frauen wie Männer die Abos kündigten.
Aber man braucht eben so was wie Vielfalt,
wenigstens pro-forma. Es war nicht leicht gewesen
auch vor 2015 in den Talkshows immer die
Minderheitsposition gegen Moderator und Gäste
durchzuhalten. Aber ich hatte
ja 20 Jahre Zeit mich daran zu gewöhnen. Ich habe
mal Frank Plasberg gefragt: „Warum laden Sie mich
überhaupt ein, wenn ich dann nur der Watschenmann
bin?“ Seine Antwort: „Weil wir wenigstens eine
andere Meinung brauchen und Sie es aushalten“.
Den Watschenmann nehmen sie heute auch nicht mehr.
Aushalten, eine besondere Qualität. Aber gut,
Minderheitspositionen sind ein Markenzeichen und
nähren ihren Mann. Auch ohne Großverlag im Kreuz
war´s damals noch bequem, BILD und Burda zahlten gut
für Kolumnen und die Entwicklung von Internet-Portalen.
Die wirkliche Wende kam 2015. Wer keine Flauschtiere
auf 18-jährige Flüchtlinge werfen wollte, dem ging es
an den Kragen. Jetzt entfaltete sich Merkels
„Alternativlosigkeit“ zur vollen Wirkung. Es gibt keine
Alternative zur Massenmigration, das Asylrecht wird zur
allgemeinen Eintrittserlaubnis in den Sozialstaat, wer
das kritisiert, wird angebräunt. Medien und Politik
kämpfen Schulter an Schulter. Das kannte ich vorher nicht.
Über Nacht verschwanden Einladungen, Jobs, Gesprächspartner,
oder trafen sich gerade noch im Dunklen mit mir.
2.) Wir waren wenige: Zu dem Zeitpunkt gab es die Achse
und TE. Einige versprengte Blogger, die Junge Freiheit.
Letztere ohne Netz und Farbe. Der Ton wurde rauer. Auch
bei uns. Fassungslos beobachtete man, wie ein Staat seine
Grenzen öffnet und sich selbst zur Besiedelung frei gibt
und andere verträumte Entscheidungen Realität werden lässt.
Auf den schon unfassbaren Atomausstieg folgt der
Kohleausstieg. Reihenweise werden Milliarden-Investitionen
abgewrackt. Hamburg verzichtet auf Antrag der Grünen auf
die Fernwärme von Moorburg, um das Kraftwerk in die
Unwirtschaftlichkeit zu treiben, die eigentlich eine
einzige ökologische Katastrophe ist. Knüppelholz aus
Namibia soll fossile Brennstoffe ersetzen; ein
Schildbürgerstreich, bei dem das Sammeln und verschiffen
mehr Energie kostet als das Verheizen in Hamburg Wärme
erzeugt. Armin Laschet setzt schlitzohrig eine
Ausnahmegenehmigung für das neue Kraftwerk Datteln durch,
dafür wird die Oberlausitz und seine Braunkohle geflutet.
Es ist ein Verteilungskampf, bei dem sich erneut der
Westen durchsetzt.
3.) Der Haltungsjournalismus wird dominant. Der
Flüchtlingssommer ist eine Wende. Seither zählt Haltung, und
Fakten sind Nebbich. Anything goes, wenn es nur grün angepinselt
ist und ansonsten Irrsinn in allen Dimensionen. Die Medien
kritisieren nicht, sie folgen nicht – sie geben den Ton
an. Die Politik folgt den Leitartikeln. ARD und ZDF werden
zu Regierungsverherrlichungssendern. Ich beobachte, wie
Journalisten aufstehen, sobald Angela Merkel einen Saal
betritt. Sie alle wollen beim Applaudieren gesehen werden.
Noch ist die Ausgrenzung nicht perfekt.
4.) 2017 – Politik und Mainstream-Medien verrammeln die
Türen. Wer nicht zustimmt, wird ausgegrenzt. Gut, dass
es nicht nur Journalisten trifft, sondern auch Leser. Wir
schwimmen auf einer Woge der Zustimmung. Ein Leser schickt
mir in einem Kuvert 10 € und schreibt dazu: „Ich
habe 600 € Rente. Mehr als 10 € kann ich nicht
erübrigen. Aber die kriegen Sie, damit Sie durchhalten.“ –
Es ist der höchste Lohn, den ich in vier Jahrzehnten
Journalismus erhalten habe.
Wir leben in einer gespaltenen Welt. Die Leser kommen in
Scharen, unser Print-Heft wird von der ersten Nummer an
zum Erfolg. Männer und Frauen beginnen auf der Straße
mich anzusprechen. Aus der Nische Wirtschaftsjournalismus
wird eine Volksbewegung gegen Bevormundung. Diese Bewegung
trägt über die Anfeindungen weg.
5.) Die Leser entscheiden. Während unsere Leserzahlen
wachsen, sinken die der Mainstreammedien. Die Angst um
den Job erhöht die Aggressivität. Noch sind alternative
Medien keine Alternative. Aber auch bei den neuen Medien
kommt es zu einer Spaltung – durch Radikalisierung.
Unter dem Druck der Ablehnung wird der Ton schärfer, auch
auf „unserer“ Seite. Wer nicht mitschreibt, was vorgeschrieben
wird, „spaltet“.
Die Bertelsmannstiftung beginnt „Studien“ zu veröffentlichen,
die der Mitte einen Hang zum Faschismus unterstellt. In den
Folgejahren leben ganze Fachbereiche von solchen Studien.
Wir zerpflücken sie, wozu es keiner Kenntnis von Statistik
bedarf. Jede Frage ist so formuliert, dass sie das
gewünschte Ergebnis zeitigt. Es ist die Zeit von
„Follow the Science“.
Was schon bei der Klimafrage zum Abgesang der Wissenschaft
führte, wird in den Sozialwissenschaften zur Lächerlichkeit:
Hohe Geldleistungen für Flüchtlinge erhöhen angeblich nicht
die Attraktivität eines Fluchtortes. Seenotrettung setzt kein
Schlauchboot in Bewegung. Die Sonne scheint auch Nachts,
jedenfalls in den Papieren zur Energiewende, und der Wind weht
immer in der richtigen Stärke. Man kann verzweifeln oder
sich totlachen.
6.) Sprache wird zum Totschlagargument: Begriffe werden
besetzt und dann als Wurfgeschoss eingesetzt. Es beginnt
die Debatte darum, was und wie man noch sagen darf. Das Wort
Asylant verschwindet, alle sind Flüchtlinge, die unserer Hilfe
bedürftig sind. „Umvolkung“ wird zum Trigger-Wort. Wer es
benutzt, ist Nazi. Sprache wird zum glitschigen Pflaster.
Erst später, etwa ab 2022, treibt das Bundesamt für
Verfassungsschutz das auf die Spitze: Begriffe werden mit neuen
Inhalten aufgeladen, und wer sie ahnungslos benutzt, kann
seinen Job im öffentlichen Dienst verlieren. Mit immer neuen
Gender-Regeln wird nicht nur die Sprache verhunzt, sondern
das Formulieren erschwert. Die weibliche Endung ersetzt
Begriffsschärfe.
7.) Corona wird zur Spaltung. Lustig: Anfangs hat TE vor
dieser seltsamen Seuche aus China gewarnt, wegen der in
Italien ganze Städte zur Sperrzone erklärt wurden. Das wird
als Rechtspopulismus abgetan, die ARD erklärt, dass so die
Bevölkerung von „Rechten“ verunsichert werden soll.
Die Kanzlerin befiehlt, und über Nacht wird Maske Pflicht und
der Lockdown kommt, der noch am Vortag als Irreführung der
Bevölkerung durch die Bösen bezeichnet worden war. Was schert
mich mein Geschwätz von gestern, wenn ich heute das Grundgesetz
aushebeln kann?
Aber auch hier setzt eine Gegenbewegung ein, wird immer
reifer. Es ist wahrscheinlich einer der Wendepunkte der
Nachkriegsgeschichte: Maskendeals, Strafverfahren gegen
jeden Kritiker, eine brutale Polizei, die Omas aufs Pflaster
wirft. Und trotzdem, langsam sickert die Wahrheit durch:
Alles Fake.
Die RKI-Papers sind der Höhepunkt. Dass daraus keine
Schlussfolgerungen gezogen werden, nicht einmal Salatköpfe
rollen müssen, ist der eigentliche Vorgang der
„Delegitimierung des Staates“, die dieser selbst betreibt
und mit immer neuen Maßnahmen den Kampf gegen Rechts anheizt,
während die Messergewalt von Tag zu Tag zunimmt.
8.) Wer glaubt, die Ausgrenzung müsse ein Ende nehmen,
täuscht sich. Fake-News verselbständigen sich. Zwar konnten
wir zeigen, dass es in Chemnitz keine „Hetzjagden“ gab,
zuletzt bestätigt durch einschlägige Gerichtsurteile: Aber
Märchen gerinnen in der Medienwelt zu unverrückbaren, nie
mehr hinterfragten historischen Tatsachen.
Das Spiel wiederholt sich. In der Energiepolitik; je
katastrophaler die tatsächliche Wirkung, umso hymnischer
die Lobpreisung der Windgottheiten. Der Ukrainekrieg zerteilt
die Lager noch einmal mehr. Mittlerweile hat sich ein
Protestpotential gebildet, das genauso blind verurteilt,
was das andere Lager lobpreist. Deutschland verfällt in
zwei Lager: Die Anhänger des einen Lagers köpfen das Ei an
der Spitze, das andere Lager am breiten Ende. Nur ein
Jonathan Swift fehlt, der das beschreiben könnte.
9.) Und nun? Nach den Morden von Solingen hofft man
kurzzeitig darauf, dass die Migrationspolitik geändert werden
könnte. Aber die Beharrungskräfte der grünen Konservativen sind
gewaltig. Sie haben ihr Lager mit riesigen Lehmwällen gesichert;
mit bürokratischen Verfahren, vermeintlich unveränderlichen
Gesetzen, dahinter schwere Moral-Artillerie.
Zugleich schicken ARD und ZDF ihre Kampfdrohnen in das
feindliche Lager. Wir sind wieder da, wo wir 2015 begonnen haben:
Erbarmungslose Konfrontation. Es ist kein überzogenes Sprachbild,
wenn man sagt: Sie machen keine Gefangenen. Das schweißt aber nur
das kritische Lager zusammen, über die Meinungsgrenzen in vielen
Fragen hinweg.
10.) Es hat sich aber doch etwas geändert. Es ist eine neue
Medienlandschaft entstanden. Wir sind nicht mehr allein. Nach
zuverlässigen Schätzungen nehmen wohl rund 30 Prozent der Bürger
an den Staatsmedien, gedruckten oder elektronischen, nicht mehr
teil. Es gründen sich Vereine, Verbände, Treffen, Kongresse,
Medien, Parteien.
Die alternativen Medien professionalisieren sich, selbst JF
entdeckt Farbe, ein eigener Arbeitsmarkt entsteht, komplette
Redaktionen werden aufgebaut, während die des Mainstreams weiter
schrumpfen. Talkshows senden wir seit fünf Jahren, andere folgen.
Podcasts und Videos erleben stürmisches Wachstum, die neuen
Orchester spielen in allen Klangfarben. Heute kann man sich ohne
Staatsmedien bestens informiert halten, auch über globale
Entwicklungen. Marktwirtschaft wirkt: die Leser entscheiden.
Selbst unabhängige Richter bringen sich immer wieder in Stellung:
„döpdödödöp“ ist doch nicht strafbar! Elementare Rechte der
Informationsfreiheit werden gegen das Bundesamt für
Verfassungsschutz in Stellung gebracht, das zu einer
Kontrollbehörde ausgebaut wurde: Es vergibt die Stempel der
staatlich geprüften Zuverlässigkeit oder „gesicherten
Verfassungsfeindlichkeit“. Es tritt an die Stelle des
Bundesverfassungsgerichts, die dem Innenministerium unterstehende
Behörde übernimmt die Funktion eines im geheimen wirkenden
Wahrheitsministeriums und eines im Verborgenen wirkenden
Genehmigungsamtes für erlaubte Meinungen.
Der Kampf der Meinungsopposition erscheint aussichtslos. Aber die
Opposition hat den Keim zum Sieg auf ihrer Seite: Fakten.
Wirtschaftlich, gesellschaftlich, in der Migrationspolitik
bis hin zu solchen Fachbereichen wie Energiepolitik und
Essgewohnheiten: die Ideologie scheitert an sich selbst.
Einst Giganten der Publizistik wie der SPIEGEL werden
streckenweise zu einer Art unfreiwilliger Titanic. Die Zeit
wird zum Zirkus schreiberisch pubertierender Wirrköpfe, die
SZ nimmt keiner mehr ernst; die FAZ traut sich nicht mehr zu
behaupten, hinter ihr stünden noch kluge Köpfe.
Eiskalte Politiker
Ines, Stefan und Florian Gerd Buurmann
Der Mord an
drei Menschen bei dem Terroranschlag in Solingen
liegt eine Woche zurück, und wir wissen so gut
wie nichts über die Opfer. Wer waren diese Menschen?
Was waren ihre Träume und Hoffnungen? Wer trauert
um sie? Die Opfer bleiben anonym. Warum?
Am 25. August 2017 war ich auf dem Berliner
Breitscheidplatz, acht Monate nachdem dort am 19.
Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter elf
Menschen ermordet hatte. Zuvor hatte er einen
Speditionsfahrer erschossen. Vor der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche befand sich
eine provisorische Gedenkstätte in Erinnerung an
die Ermordeten. Damals war an dieser provisorischen
Gedenkstätte auch ein Hinweis auf den Terroranschlag
in Barcelona vom 17. August 2017 zu sehen, bei dem
siebzehn Menschen ermordet worden waren.
Als ich die Liste der Opfer von Barcelona sah, fiel
mir sofort der große Unterschied zur Liste der
Berliner Opfer auf. Die Opfer von Barcelona hatten
Namen und Gesichter. Alle deutschen Opfer blieben
gesichtslos, und von nur einem deutschen Opfer wurde
wenigstens der Name genannt. Auch unter den Opfern
des Anschlags auf dem Breitscheidplatz waren
Menschen, die keine Deutschen waren. Ihre Namen
wurden genannt, und es wurden auch Bilder von ihnen
gezeigt.
Über die deutschen Opfer des 19. Dezember 2016
erfuhr man jedoch damals auf dem Breitscheidplatz
nichts. Sie blieben Menschen ohne Gesicht, lediglich
Teil einer kalten, bürokratischen Zahl: Acht! Acht
gesichtslose Opfer ohne Geschichte. Monatelang
wusste man nichts über ihre Angehörigen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sie nicht einmal
kontaktiert. Ihre angebliche Trauer über das
Schicksal der Opfer war so anonym wie die Opfer
selbst. Knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf den
Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin
meldeten sich die Angehörigen der Opfer in einem
offenen Brief zu Wort.
Vom Staat allein gelassen
„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, am 19.
Dezember 2016 erschoss ein islamistischer Terrorist
in Berlin einen polnischen LKW-Fahrer, raubte das
Fahrzeug und steuerte es in den Berliner
Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Er ermordete
dabei weitere elf Menschen aus Israel, Italien,
Tschechien, der Ukraine und Deutschland. Mehr als
70 Personen wurden – teilweise sehr schwer –
verletzt.
Wir, die Verfasser dieses Briefes, sind
Familienangehörige aller zwölf Todesopfer. Einige
von uns gehören auch selbst zu den Verletzten und
Nothelfern am Breitscheidplatz. Wir haben uns nach
dem Anschlag in einer Gruppe zusammengeschlossen
und stehen miteinander in Kontakt. Wir teilen unsere
Trauer, versuchen uns gegenseitig so gut es geht zu
unterstützen und informieren uns über Entwicklungen
in der Politik und den Medien.“
In dem Brief erklärten die Opferfamilien, dass sie
sich nach dem Anschlag vom Staat alleingelassen
fühlten. Besonders Angela Merkel warfen sie vor,
dass sie selbst ein Jahr nach dem Anschlag weder
persönlich noch schriftlich kondoliert habe.
In allen anderen Ländern ist es normal, dass nach
einem Anschlag die Namen und Gesichter der Opfer
veröffentlicht werden, um menschliche Anteilnahme
zu ermöglichen. Nur in Deutschland werden die Opfer
ihrer Menschlichkeit beraubt und zur Anonymität
verurteilt, und das geschieht nicht ohne Grund.
Bei anonymen Opfern lassen sich Floskeln leichter
absondern. Genau das tun deutsche Politiker, wenn
sie nach einem Anschlag Dinge sagen wie: „Wir
lassen uns unsere Art zu leben nicht nehmen“, oder:
„Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen!“
Wer ist dieses „Wir“? Die Opfer vom 19. Dezember
2016 in Berlin und die Opfer vom 23. August in
Solingen sind es nicht. Sie wurden barbarisch aus
diesem „Wir“ herausgerissen. Ihnen wurde nicht nur
ihre Art zu leben genommen, sondern ihr ganzes
Leben. Sie stehen nicht mehr, schon gar nicht
zusammen. Sie sind tot, ermordet, vernichtet.
Drei Menschen gibt es nicht mehr
Ines W. war eine engagierte Apothekerin, Mutter
und leidenschaftliche Kanufahrerin, die ihr Leben
der Gemeinschaft und der Integration widmete.
Ihr Herz schlug für den Ohligser Turnverein und
das Cobra-Kulturzentrum, wo sie sich unermüdlich
für Minderheiten und Vielfalt einsetzte. Ihre
Leidenschaft für das „Festival für Vielfalt“ war
Ausdruck ihres tiefen Engagements für ein
harmonisches Zusammenleben.
Stefan S., der über drei Jahrzehnte in den
Kalkwerken Oetelshofen tätig war, war ein
geschätzter Kollege und Freund. Er war bekannt
für seine Liebe zu Straßenbahnen und Frachtschiffen
sowie seine Leidenschaft für Billard. Seine
Kollegen beschreiben ihn als liberalen und
gebildeten Menschen, dessen Werte Offenheit und
Toleranz waren.
Florian H. war ein herzlicher und rockiger
Musikliebhaber, der in Düsseldorf lebte und für
seine Arbeit nach Solingen kam. Er war ein
leidenschaftlicher Gitarrenspieler mit einem
markanten Stil, der das „Festival der Vielfalt“
spontan besuchte.
Das sind die drei Menschen, die in Solingen
ermordet wurden.
Jeder Politiker, der nach einem mörderischen
Anschlag gebetsmühlenartig sagt: „Wir lassen
uns unsere Art zu leben nicht nehmen“, schließt
damit die Opfer des Anschlags aus, denn ihnen
wurde die Art zu leben genommen. Auch den
Freunden und Familien wurde die Möglichkeit
genommen, mit ihren geliebten Menschen zu leben.
Ihnen wurden ganze Welten entrissen, Menschen,
die leben und lieben wollten, Menschen mit einem
Gesicht.
In die Gesichter der Opfer schauen
Ein Politiker, der sich weigert, den Opfern ins
Gesicht zu sehen, will nicht über die eigene
Verantwortung nachdenken. Die Menschen, die in
Solingen ermordet wurden, lebten in einem
politischen und gesellschaftlichen Kontext, in
dem sie Opfer wurden. Sie wurden ermordet, weil
der Täter nicht aufgehalten wurde, weil er unter
uns lebte und geduldet wurde. Der Mord hätte
verhindert werden können.
Auch der Mord auf dem Breitscheidplatz in Berlin
hätte verhindert werden können. In ihrem offenen
Brief erklärten die Opferfamilien, dass der
Anschlag am Breitscheidplatz vermeidbar gewesen
wäre und kritisierten besonders das Versagen der
deutschen Behörden im Umgang mit dem Attentäter.
Es habe ein „Kompetenzchaos“ zwischen verschiedenen
Landeskriminalämtern gegeben, wodurch Chancen zur
Abschiebung des Terroristen verpasst wurden. Trotz
bekannter Bedrohung durch Islamisten sei es versäumt
worden, notwendige Reformen der Sicherheitsstrukturen
in Deutschland durchzuführen.
Auch in Solingen deutet sich an, dass eklatante
Fehler bei den Behörden und in der Politik dazu
geführt haben, dass dieser Anschlag stattfinden
konnte. Wer eine solche Schuld auf sich geladen
hat, kann natürlich nicht in die Gesichter der Opfer
schauen und erträgt ihre Namen nicht, denn dann
müsste er ja in seine eigene Verantwortung und in
seine eigene Mitschuld blicken. Das ist der Grund,
warum die Opfer in Deutschland anonym bleiben.
Gerd Buurmann. Als Theatermensch spielt,
schreibt und inszeniert Gerd Buurmann in diversen
freien Theatern von Köln bis Berlin. Er ist
Schauspieler, Stand-Up Comedian und Kabarettist.
Im Jahr 2007 erfand er die mittlerweile europaweit
erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Mit
seinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm
und den von ihm entwickelten Begriffen des
„Nathan-Komplex“ und des „Loreley-Komplex“ ist er
in ganz Deutschland unterwegs. Seit April 2022
moderiert er den Podcast „Indubio“ der Achse des
Guten. Sein Lebensmotto hat er von Kermit, dem Frosch:
„Nimm, was Du hast und flieg damit!“
Mit freundlicher Genehmigung des Autors übernommen aus
Achgut.com.
Humanisten, aufgepasst:
Der deutsche Kadavergehorsam hat Tradition Statt den „Göttinger Sieben“ nun die „Berliner Neun“ (oder sind‘s noch mehr?) Adorján Kovács
Wer kennt noch
diese Namen? Wilhelm Eduard Albrecht (Staatsrechtler),
Friedrich Christoph Dahlmann (Historiker), Georg
Gottfried Gervinus (Literaturhistoriker), Wilhelm
Eduard Weber (Physiker), Heinrich Georg August Ewald
(Orientalist)? Wahrscheinlich niemand. Aber der
folgende Name könnte heute, im bildungsarmen und
geschichtslosen Deutschland, noch halbwegs bekannt
sein: die Germanisten Jacob und Wilhelm Grimm. Ja,
das sind doch die Zwei mit den Märchen, die vom
Grimmschen Wörterbuch! Und alle zusammen waren sie
die „Göttinger Sieben“!
Was hat es auf sich mit dieser „Siebenerbande“? Ich
zitiere Wikipedia, die bei Einträgen antimonarchischen,
linksliberalen und kommunistischen Inhalts eher
zuverlässig ist als bei christlichen, konservativen
und rechten:
„Nachdem die 123-jährige Personalunion zwischen
Großbritannien und Hannover geendet hatte, bestieg
Ernst August I. 1837 den Thron im Königreich
Hannover. Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt
hob er die relativ freiheitliche Verfassung, das vier
Jahre zuvor in Kraft getretene Staatsgrundgesetz,
zum 1. November 1837 auf. Am 18 November des
Jahres reichten die Göttinger Sieben schriftlich eine
öffentliche ,Protestation‘ ein.
Ende November 1837 übergaben der Prorektor und die
vier Dekane, ohne ein Mandat von der Universität zu
haben, dem König im Jagdschloss Rothenkirchen eine
Adresse, mit der sich die Universität ,von aller
Gemeinschaft mit den Sieben lossagt‘ und deren Gesinnung
schmäht.
Am 12. Dezember 1837 entließ Ernst August I.
die Professoren und verwies drei von ihnen –
Friedrich Dahlmann, Jacob Grimm und Georg Gottfried
Gervinus – sogar des Landes.“
Es gab einmal eine sogenannte Corona-Pandemie
Warum sind die Göttinger Sieben trotzdem heute noch
ein Begriff, so dass ihnen sogar Denkmäler errichtet
wurden? Weil diese politisch motivierte Entlassung
große Wellen der medialen Empörung in ganz Deutschland
warf. Der preußische König empfing und rehabilitierte
die drei Ausgewiesenen (sicher auch aus Rivalität zu
Hannover), in der Bevölkerung gab es
Solidaritätsbekundungen bis hin zur Zahlung des Gehalts
der Entlassenen aus Spendengeldern(!). Insgesamt war
die Aktion völlig missglückt, ein Eigentor, sie war
eine Werbung für den Liberalismus, der zu einem
Massenphänomen geworden war.
Das ist nun 187 Jahre her und man weiß noch davon.
Anderes wird sehr schnell vergessen. Versuchen wir uns
zu erinnern: Es gab einmal eine sogenannte Corona-Pandemie.
Keine vier Jahre ist das her und irgendwie will keiner
mehr etwas davon wissen. Aber es war wirklich so:
Im Rahmen der wissenschaftlich unbegründeten, aber
umso drakonischeren „Maßnahmen“ der deutschen Regierung
wurden viele Grundrechte ausgesetzt und die Gesellschaft
durch Desinformation und Angst (lateinisch Terror)
gleichgeschaltet. Das Leben stand still, Menschen
starben allein und ungetröstet, Operationen und
Untersuchungen wurden verschoben, die Wirtschaft
gedrosselt, Betriebe zerstört – alles ohne Not, wie wir
allerspätestens seit den geleakten RKI-Files wissen. Die
Menschen, sogar Kinder, wurden gezwungen, ganztägig
antiviral ineffektive FFP2-Masken zu tragen, die im
Werkschutz nur für 75 Minuten zugelassen sind, und sich
einen ungeprüften und unwirksamen, ja sogar schädlichen
mRNA-Cocktail möglichst mehrfach spritzen zu lassen;
und es gab plötzlich wieder Menschen zweiter Klasse
(die sogenannten Impfverweigerer), die man mit
Ausgrenzungen wie 2G diskriminierte und auf die man
„mit Fingern zeigen“ sollte, was auch reichlich getan
wurde. Gehorsam gegenüber dem Staat war wieder „in“,
man nannte es mal wieder „Solidarität“.
Wie damals in Göttingen haben die Universitäten
den vorauseilenden Gehorsam – man muss sogar sagen:
Kadavergehorsam – gepflegt. Sicher,
verantwortlich waren besonders die
Universitätsleitungen, die es ja damals schon waren,
die die Sieben denunziert haben, doch die gewaltige
Mehrheit der Professoren war ebenfalls proaktiv
„corona-gläubig“. Institutionen, die dem freien
Denken verpflichtet sein sollten, knickten ein, ohne
nachzudenken. Sie machten nicht nur alle „Maßnahmen“
brav mit, sondern waren Kraft ihrer Autorität
Vorreiter und „Superspreader“ dieser fatalen
Einstellung, ja, sie gaben dem autoritären
politischen Handeln eine pseudowissenschaftliche
Begründung, wofür sie sich belohnen ließen. Aber es
gab auch einige Professoren und andere Lehrkörper,
die es wagten, ihre Stimme zu erheben und eine
begründet andere Meinung zu äußern. Das geht im
„besten Deutschland, das wir je hatten“, jedoch nicht.
Fachwissen interessiert nicht
Mittlerweile sind es um die 20 Professoren,
wohlgemerkt zumeist Beamte auf Lebenszeit, die
in der kurzen Zeit seit 2020 in der Berliner
Republik entweder entlassen oder öffentlich
degradiert wurden – wegen vorgeschobener
Vorwürfe wie des „Plagiats“ oder des
„Machtmissbrauchs“. Neun von ihnen ereilte dieses
Schicksal, weil sie das neue Delikt der
„ideologischen Unbotmäßigkeit“ begangen haben,
sich also gegen die Corona-Maßnahmen, aber auch
gegen die Klima-, Gender- oder Migrations-Politik
gewandt haben oder eine Sicht auf den Ukrainekrieg
äußerten, die dem offiziellen Narrativ widerspricht
oder einfach glaubten, Leistung müsse sich lohnen
und nicht Haltung. Sie sagten das nicht nur als
Privatleute, sondern auch mit wohlbegründeter
fachspezifischer Expertise. Sie haben also die
Freiheit der Wissenschaft und Lehre sowie allgemein
die Meinungsvielfalt und -freiheit in Anspruch
genommen, wie es ihre Aufgabe als Professoren ist.
Aber Fachwissen interessiert in der Berliner
Republik nicht mehr, die politische Haltung ist wichtiger!
Wie die Studie „Entlassung und öffentliche
Degradierung von Professorinnen“ von Heike Egner
und Anke Uhlenwinkel – die, erweitert und
aktualisiert, bald als Buch mit dem Titel „Wer
stört, muss weg! Die Entfernung kritischer
Professoren aus Universitäten“ im Westend-Verlag
herauskommt – zeigt, werden in Deutschland wieder
Professoren aus politischen Gründen entlassen oder
degradiert. Der vielleicht bekannteste Fall ist der
der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Ein
medialer Aufschrei, öffentliche
Solidaritätsbekundungen, politische oder gar
berufliche Rehabilitierung der „Berliner Neun“ –
Fehlanzeige!
Natürlich sind die Methoden subtiler geworden,
die Herrschenden lernen ja dazu. Es ist clever,
nicht neun Professoren auf einmal zu entlassen,
sondern nacheinander. Das wird nicht bemerkt,
wenn es heute überhaupt noch jemanden interessiert.
Das politische Muster ist zwar trotzdem erkennbar,
aber nur dem, der genau hinschaut.
Illusion der Pluralität
„Von dem, was man heute an den Universitäten denkt,
hängt ab, was morgen auf den Plätzen und Straßen
gelebt wird“, sagte der Philosoph Ortega y Gasset.
Wir haben heute „Studierende“, die sich schnell
überfordert oder beleidigt fühlen und Professoren
denunzieren; wir haben Universitäten, die unabhängig
denkende und sich entsprechend äußernde Professoren
entlassen oder fertigmachen; wir haben eine Presse,
die diesen Missstand nicht skandalisiert, weil sie
ihn im Grunde gutheißt; wir haben Professoren, die
sich dem Staat verschrieben haben und bezahlte
Auftragsforschung betreiben; wir haben eine
Öffentlichkeit, die schon lange nicht mehr „liberal“
im klassischen Sinn denkt, sondern linksliberal bis
linksextrem staatsgläubig ist – weil zunehmend vom
Staat finanziell abhängig – und sich deshalb nicht
mehr über Entlassungen und Schikanen durch den Staat
aufregt. Man gewöhnt sich…
Die Wirkung einer solchen Atmosphäre ist fatal:
Eingeschüchterte Wissenschaftler werden kuschen und
nicht mehr ergebnisoffen forschen – eine
Katastrophe für Fortschritt und Erkenntnis! Diese
politisch korrekte (linke) „Haltung“ vermitteln
sie multiplikativ ihren Studierenden und tragen sie
bei ihrer neuerdings politisch erwünschten
„Öffentlichkeitsarbeit“ potenzierend in die sowieso
schon propagandistisch weichgeklopfte Gesellschaft,
in der nur noch linke Meinungen „satisfaktionsfähig“
sind und alle anderen von der veröffentlichten
Einheitsmeinung des ÖR und der sogenannten
„Qualitätspresse“ als „faschistisch“ denunziert und
„gecancelt“ oder gleich verschwiegen werden.
Bei kleiner Reichweite dürfen sie zwar noch ein wenig
vegetieren, aber nur, um die Illusion der Pluralität
aufrechtzuerhalten. Deutschland, gute Nacht! „Schlafe,
was willst du mehr?“
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. habil. Adorján
Kovács, geboren 1958 in Stolzenau an der Weser,
ist niedergelassener Mund-, Kiefer-, und
Gesichtschirurg. Er hat 20 Jahre an einer
Universitätsklinik gearbeitet, über 150
wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und sich
zur regionalen Chemotherapie bei Kopf-Hals-Krebspatienten
habilitiert. Er ist auch publizistisch tätig.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors übernommen aus
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Unsere fshh-Treffen finden zurzeit als
Videokonferenz jeweils montags ab 19:30
Uhr statt. Wenn Sie an einer Teilnahme
interessiert sind, dann bitten wir Sie,
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Mobil : +49-176-4337-0362
können Sie jeden 3. Montag im Monat um 20:00 Uhr hören.
Alle Sendungen seit April 2016 findet man ebenfalls unter
„Die fröhlichen Gottlosen“.
Mitarbeiter gesucht
Für unsere monatliche Radiosendung
DIE FRÖHLICHEN GOTTLOSEN
auf TIDE.radio suchen wir zum Themenkomplex Humanismus und Religion
einen Mitarbeiter. Insbesondere geht es um die Aufnahme der Sendung,
konzeptionelle Mitarbeit ist ebenfalls möglich. Wir machen keine Direktübertragungen,
sondern Vorproduktionen: Das Interview mit unserem jeweiligen Gast im Studio oder am
Telefon wird aufgezeichnet und als MP3 abgespeichert.
Für die Bedienung des Mischpults im Tide-Studio bieten wir selbstverständlich eine
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Telefon: +49-40-6964-5087
Mobil : +49-151-5921-9537
Willkommen beim Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg!
Der Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg – fshh –
dient dem freien Meinungsaustausch säkularer Humanisten. Er pflegt eine kritische
Rationalität aufbauend auf den Erkenntnissen der
Naturwissenschaften und anderer evidenzbasierter Wissenschaften.
Es gibt keinerlei ideologische Meinungs- oder Sprachregelungen,
und es gibt auch keine politischen Vorgaben, solange nur die Prinzipien und
Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats und die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte anerkannt werden.
Der Verein tritt insbesondere ein:
für Aufklärung und Vernunft und gegen Dogmatismus und Ideologie,
für Meinungsfreiheit und gegen Sprachregelung und Zensur,
gegen gesellschaftliche Diffamierung und Ausgrenzung von Mitmenschen,
für Mitarbeit in gesellschaftlichen und staatlichen Gremien,
für Unterstützung von Initiativen und Aktionen säkular-humanistischer Organisationen.
Der Verein Freie Säkulare Humanisten Hamburg – fshh – wurde im Mai 2020 gegründet.
Hier die sieben Punkte der Satzung:
Hauptzweck des Vereins ist der Meinungsaustausch freier säkularer Humanisten.
Grundlage aller Diskussionen sind Realismus und Humanismus, Naturwissenschaften und
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wird diskutiert oder spekuliert – in dem Sinne,
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Gesetze eines demokratischen Rechtsstaats sowie die Anerkennung und Achtung der
Menschenrechte. Zudem dürfen Mitglieder nicht rechtskräftig wegen eines Verbrechens
verurteilt sein.
Jedes Mitglied achtet die anderen Mitglieder als Mitmenschen, welche Meinung sie auch
immer vertreten. Es gibt also keine Meinungs- oder Sprachregelungen, und es gibt auch
keine politischen Vorgaben – kein Mensch wird ausgeschlossen.
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